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Was tun mit den vielen Ziegenkitzen?

„Wir haben einen Boom, was die Ziegenmlich betrifft. Viele Landwirte haben auf diese Schiene umgestellt. Das bringt aber auch entsprechend viele Ziegenkitze mit sich. Und da haben wir das Problem der Verwertung“, erklärte Lk-Präsident Franz Reisecker auf einer PK zum Thema „Mehr heimisches Kitz auf unsere Teller“.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Frühjahr ist da und mit ihm die Kitzzeit. Traditionell steht jetzt bald wieder in vielen Haushalten und Restaurants das traditionelle Osterkitz auf dem Menüplan. „Jetzt zur Kitzsaison werden in den Milchziegenbetrieben die meisten Kitze geboren und können von den Landwirten gut vermarktet werden. Das restliche Jahr über besteht allerdings kaum Nachfrage nach diesem noch weitgehend unbekannten Fleisch. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich und der Oberösterreichische Landesziegenzuchtverband haben sich zum Ziel gesetzt, die Ziegenbauern bei der Vermarktung mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt dabei ist, das Kitzfleisch in der Bevölkerung bekannter zu machen“, erläuterte Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

 

Das Problem mit der saisonalen Nachfrage


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Die Ziegenbranche ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Zwischen 2008 und 2018 ist der Ziegenbestand im ziegenstärksten Bundesland Oberösterreich um gut 80 Prozent auf 30.000 Ziegen gestiegen. Die Zahl der ziegenhaltenden bäuerlichen Betriebe beträgt 1.744, das bedeutet, dass ein durchschnittlicher Ziegenhalter in Oberösterreich 17 Tiere hat. Oberösterreich hat die mit Abstand größte Milchziegenherde Österreichs (15.800 im Jahr 2017). Österreichweit gibt es knapp 92.000 Ziegen auf 9.660 Betrieben.




 

In den letzten vier Jahren vergrößerte sich der Ziegenbestand besonders stark. Mehr Ziegen bedeutet auch mehr Kitze, für die es allerdings nur eine stark saisonale Nachfrage zu Ostern und Pfingsten gibt. Besonders für die rund 15.000 in Oberösterreich jährlich anfallenden Bockkitze gibt es kaum einen Markt. Durch das saisonale Aufkommen kommt es zu einem Überangebot und einem starken Preisdruck.

 

Der Eiweißgehalt von etwa 20 Gramm pro 100 Gramm Ziegenfleisch ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln hoch und das Eiweiß kann leicht in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Ziegenfleisch ist eine Quelle für B-Vitamine, die deswegen besonders wichtig sind, damit der Organismus das Eiweiß verstoffwechseln kann. Das bedeutet, dass der Körper aus Nahrungseiweiß körpereigenes Eiweiß aufbauen kann.


„Für Konsumenten, bei denen beim Fleischkonsum die Qualität im Vordergrund steht, ist Kitzfleisch eine optimale Alternative und ein Geheimtipp. Die Vielseitigkeit bei der Zubereitung, der außerordentlich gute Geschmack und das Bewusstsein, durch den Kauf von Kitzfleisch ein natürlich und ,umweltschonend‘ gewachsenes Stück Fleisch zu kaufen, garantiert dem Verbraucher Zufriedenheit und Genuss“, betont Reisecker.

 

Absatzchance Direktvermarktung


Die Österreichische Schaf- und Ziegenbörse ist die wichtigste Kitzvermarktungsplattform und hat im Jahr 2018 ca. 3.000 Kitze vermarktet. Der Großteil der Tiere geht nach Deutschland oder wird über ein Kooperationsprojekt mit REWE abgesetzt. Doch die Erzeugerpreise über diese Schienen sind unbefriedigend und die Abnahme oft nicht gesichert. Diese schwierige Vermarktungslage liefert für die Betriebe keine Anreize, gute Schlachtqualitäten zu produzieren, was die Vermarktungschancen wiederum verringert.

 

„Die meisten Leute haben ja noch nie Kitzfleisch gekostet“, bringt Josef Stöckl, Obmann des Ziegenzuchtverbandes OÖ das Problem auf den Punkt. „Wir wollen die Leute dazu animieren, das Fleisch zu probieren mit dem Ziel, dass die Nachfrage auch unterm Jahr zunimmt.“ Dabei sind auch die Landwirte selbst gefragt. Da sich der Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel schwierig gestaltet, ermutigt der Landesverband die Ziegenhalter dazu, Kitzfleisch nach Möglichkeit direkt Ab-Hof zu vermarkten. „Nutzt den direkten Weg zu den Konsumenten“, lautet Stöckls Aufruf an alle Ziegenhalter.

 

Regelmäßiger Absatz und sichere Preise sind das Ziel


Um die Kitzfleischvermarktung in Zukunft zu verbessern, hat der OÖ Landesziegenzuchtverband bereits einige Maßnahmen gesetzt. So veröffentlicht der Verband in Kooperation mit dem Foodblog „Koch mit Herz“ regelmäßig neue schmackhafte und kreative Rezeptideen rund um’s Kitzfleisch. Um noch mehr Lust auf Kitz zu machen, ist zudem eine neue Auflage der „Goas-News“ in Planung. Dieses Projekt bietet eine Landkarte mit einem Verzeichnis aller Kitzfleisch-Direktvermarkter, die den Kunden den Zugang zu besten Kitzfleischprodukten erleichtern soll.

 

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