Am Sooshof in Nöchling in Niederösterreich garantiert ein altes Wasserrecht frisches Grün auf Wiesen und Weiden.
Weniger als 320 mm Niederschlag fielen im letzten Jahr am Sooshof. Zum Glück haben Josef und Bernadette Strasser die Möglichkeit, ihr Grünland zu beregnen. Seit 1987 bewirtschaften sie den Betrieb mit 40 Milchkühen biologisch. Im Sommer sind die Tiere Tag und Nacht auf den Kurzrasenweiden.
Bewässert wird am Sooshof schon ewig. Josef Strasser begann 2003 mit der Vollweidehaltung. Er verkaufte kurzerhand seinen Kurzschnittladewagen und steckte das Geld in die Wiederinbetriebnahme der alten Bewässerungsanlage. „Wir haben einen der alten Speicherteiche auf ungefähr 400 m3 vergrößert“, so Strasser.
Links und rechts des Güterweges hat er PVC-Schläuche verlegt und alle 60 Meter einen Anschlussschacht gebaut. Dort werden die Regner angeschlossen. „Durch das Höhengefälle haben wir genügend Druck, damit wir 10 ha ohne zu pumpen bewässern können. Die Wasserzulaufmenge in die Teiche beträgt 60 bis 70 m3 pro Tag. Die Erneuerung der Bewässerungsanlage hat uns damals 12 000 € gekostet“, erklärt Josef Strasser.
Risiko eingrenzen:
Im Sommer 2018 liefen die Regner durchgehend jeden Tag. An 150 Tagen wurden insgesamt 9 000 m3 Wasser verbraucht – 60 m3 jeden Tag. „Einen Teil der Kurzrasenweide haben wir nicht beregnet. Dort ist nur auf ungefähr 20 % der Fläche Gras gewachsen“, berichtet der Biobauer vom Mehrwert, den die Bewässerung gebracht hat.
„Ohne Bewässerung hätte ich nur 124 Rundballen gehabt“, rechnet Josef Strasser vor. Mit der Bewässerung haben wir 156 Rundballen zusätzlich geerntet. Bei einem Preis von 40 € pro Ballen ergibt das 6 240 €, die für den Futterzukauf notwendig gewesen wären.
Davon sind noch 800 € für die Abschreibung der Beregnungsanlage abzuziehen sowie 2 100 € für die Arbeitszeit, wenn jeden Tag eine Stunde für das Weiterstellen der Regner notwendig sind und die Stunde mit 14 € angesetzt wird. Schlussendlich sparten Strassers im Sommer 2018 etwa 3 340 €, weil sie die Flächen beregnet haben.