Für Erich Kern aus dem Murtal ist der Maisanbau bisher immer eine sichere Bank gewesen. Auf seinen 32 ha tiefgründigen, ebenen Flächen hat er im Schnitt der letzten Jahre gut 15 t Körnermais (trocken) geerntet. Doch inzwischen ist der Kukuruzanbau nicht nur für ihn zu einer besonderen Herausforderung geworten.
Denn wie etwa 1 800 Kollegen auch muss er nämlich die harten Auflagen des Regionalprogramms zum Grundwasserschutz südöstlich von Graz beachten. Seit 1. September 2018 müssen die Landwirte im rund 25 000 ha großen Schongebiet entlang der Mur strenge Düngevorgaben und -zeiträume einhalten (siehe Beitrag Ausgabe 5/2018, S. 14.).
Aber neben den seitdem deutlich geringeren Düngermengen – Kern darf auf seinen Flächen nur mehr 140 kg N/ha düngen – können die Landwirte in dem Gebiet auch nur mehr bestimmte Pflanzenschutzmittel einsetzen. „Wir liegen mit unserem Ackerland im Maßnahmengebiet 1, da ist der Einsatz der Mittel schon eingeschränkt. Noch schwieriger ist es allerdings für Betriebe im Maßnahmengebiet 2“, erklärt der Landwirt. Trotz aller Auflagen schafft es Kern nach eigener Aussage, das Unkraut auf seinen jährlich rund 16 ha Mais in den Griff zu bekommen. Wie macht er das?
Um Resistenzen vorzubeugen, baut Kern Mais nur auf 50 % der Fläche an.: „Damit habe ich jedes Jahr einen Feldwechsel.“ Aus dem gleichen Grund wechselt er jährlich die Mittel. Obwohl dies aufgrund der eingeschränkten Mittelwahl nicht ganz einfach ist, wie er feststellt. Leichte Resistenzprobleme gibt es seiner Aussage nach allerdings schon bei Borsten- und Hühnerhirse. Dies wirke sich bisher aber noch nicht besonders aus.
Unter den Problemunkräutern spielt auf Kerns Flächen vor allem der Stechapfel und das Springkraut eine größere Rolle. Wobei letzteres eher vereinzelt auftritt, und Kern es händisch ausreißt. „Vereinzelt kommt bei uns auch die Ambrosia vor“, so Kern. „Aber diese ist eher im Gebiet Bad Radkersburg stärker verbreitet.“
Das Um und Auf für ihn bei der Unkrautbekämpfung im Mais ist, „sehr zeitig zu spritzen. Oft sind die Unkrautpflanzen hier noch sehr klein, dass man sie kaum sieht. Aber zu diesem Zeitpunkt kann man schon sehr gut Kontaktmittel einsetzen.“ 2018 hat Kern die beiden Packs Capreno + Mero sowie Elumis Dual Pack zu je 50 % auf seinen Flächen eingesetzt. „Dabei habe ich darauf geachtet, bis max. zum Vier-Blattstadium des Maises zu spritzen“, erklärt der Landwirt. Der Zeitpunkt ist laut Kern gerade bei Hirsen besonders wichtig. „Hier muss man aufpassen, dass sie noch nicht bestockt sind, ansonsten sind sie nur noch ganz schwer zu bekämpfen“, rät der Landwirt. Dies gilt besonders für Schongebiete wie unseres, da hier ja der Wirkstoff Terbutylazin verboten ist.
Wenn der Windendruck sehr stark ist, gibt Kern noch Mais Banvel in die Mischung. „Allerdings bekommt der Mais davon ebenfalls schnell etwas ab, deshalb schaue ich mir vor einem Einsatz die Flächen vorher ganz genau an.“
Im letzten Jahr ist der Landwirt mit seiner Zwei-Pack-Strategie gut gefahren. Nach der einen Spritzung waren sämtliche Schläge „komplett sauber, und ich brauchte keinen weiteren Durchgang“.
Für heuer plant Kern für die Mais-Unkrautbekämpfung erneut mit zwei Packs. Neben Capreno + Mero will er Adengo einsetzen. „Die Wirkstoffe in diesem Mittel wirken ebenfalls sehr gut bei meinem Unkrautstatus, vor allem auch gegen die Hirsearten“, weiß Kern. Allerdings muss der Landwirt hier sehr früh spritzen. Denn dieser Pack darf nur bis zum Drei-Blattstadium des Maises eingesetzt werden. -al-