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Was Sie nach Hagelschäden tun sollten

Nach den verheerenden Hagelunwettern stehen viele Betriebe vor zerstörten Acker- und Grünlandflächen. Was Sie jetzt aus pflanzenbaulicher Sicht unbedingt tun sollten, hat die Landwirtschaftskammer Oberösterreich zusammengefasst.

Lesezeit: 4 Minuten

Rund 40.000 ha landwirtschaftliche Fläche haben die Hagelunwetter der vergangenen Tage zerstört. Besonders wichtig ist jetzt, die Schäden an die Österreichische Hagelversicherung zu melden. Darauf weist die Landwirtschaftskammer Oberösterreich hin. Die Sachverständigen der Hagelversicherung sind bereits dabei, die Schäden zu erheben.

Außerdem gibt die Landwirtschaftkammer Oberösterreich Hinweise, was Sie nach dem Hagel aus pflanzenbaulicher Sicht beachten müssen:

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Grünland: Rasch ernten und tief mähen

Im Grünland ist es sehr wichtig zur Flächenhygiene und im Hinblick auf die Tiergesundheit stark geschädigte Bestände zeitnah zu ernten. Wichtig dabei ist ausnahmsweise tief zu mähen und zu schwaden um den geschädigten Aufwuchs sauber von der Fläche zu bekommen, ansonsten verschmutzt er die Folgeschnitte. Hier kann eine Ernte auch ohne vorherige Besichtigung durch die Sachverständigen erfolgen. Es müssen lediglich an allen Ecken und Enden sowie in der Mitte des Feldstückes Testflächen in der Größe von ca. 15 m2 stehenbleiben.

Kontrollieren Sie auch die Siloballen: Die großen Hagelkörner haben vielfach Fahrsilofolien und Rundballen durchlöchert. Um die Qualität der Silage erhalten zu können, müssen die Rundballen innerhalb von wenigen Tagen neu gewickelt werden bzw. beim Fahrsilo eine neue Folie übergezogen werden. Werden die Folienbeschädigungen nicht rechtzeitig behoben, verdirbt die Silage und kann nicht mehr in der Fütterung eingesetzt werden.

Mais: Umbruch oder nicht?

Bei Mais ist darauf zu achten ob die Pflanze komplett geschädigt ist, oder ob sie noch Blätter nachschieben und bilden kann. Alternativ kann man einige Stängel aufschneiden. Ist der Vegetationskegel verletzt bzw. angeschlagen (braune Stelle) ist mit keiner Regeneration zu rechnen. Zum momentanen Zeitpunkt ist ein Bestand mit zumindest 35.000 Pflanzen/ha wahrscheinlich besser als ein Umbruch und eine andere Folgekultur.

Getreide: Ganzpflanzensilage bei stark geschädigten Pflanzen

Beim Getreide gibt es Schäden wo zwar viele Körner in der Ähre fehlen, aber nicht zu viele Pflanzen komplett geknickt sind und am Boden liegen. Diese Bestände kann man zur Ernte kommen lassen. Bei Beständen die sehr stark geschädigt und auch geknickt sind, kann es sinnvoll sein, sie als Ganzpflanzensilage zu nutzen. Dabei gelten die selben Grundsätze wie im Grünland.

Soja: Ungleiche Abreife möglich

Wenn wenig Stängel unterhalb der Keimblätter abgeschlagen sind und nur die Blätter fehlen, beginnt die Soja sich zu verzweigen und neue Blätter zu bilden. Problematisch kann eine spätere und ungleichmäßigere Abreife bzw. erhöhter Unkrautdruck sein.

Mögliche Folgefrüchte, die Sie jetzt anbauen können

Der jetzige Schadenszeitpunkt ist problematisch, weil das Risiko der Abreife für manche Nachbaukulturen vor allem in Ungunstlagen sehr hoch ist. Für Futterbaubetriebe ist die klügere Option, ein Feldfutter anzubauen. In Gunstlagen sind frühreifende Silomaissorten bis RZ < 210 möglich, mit denen sich auch in diesem Jahr noch brauchbare Furtterertäge erzielen lassen. Achtung, die deutsche Einstufung der Reifezahlen stimmt nicht mit jener der AGES überein.



Betriebe die kein Grundfutter benötigen, sind in der Entscheidung etwas eingeschränkt. Auch frühe Maissorten erreichen nur mehr unter günstigsten Bedingungen die für den Drusch nötige Reife. Möglich wären auch frühreifende Sojabohnen. Diese können noch zufriedenstellende Erträge liefern. Hier ist allerdings mit einem späteren Erntetermin und möglicherweise hohen Trocknungskosten zu rechnen. Eine weitere Möglichkeit wäre der Anbau von Buchweizen oder Körnererbsen. Bei allen Kulturen, vor allem bei Buchweizen, kann die Vermarktungssituation ein Problem darstellen und sollte vorab geklärt werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, eine Begrünung anzubauen, um die vorhandene Stickstoffmenge zu nützen und für eine Folgefrucht (Wintergetreide oder Mais) zu konservieren.

Bei Fragen zur Vorgehensweise stehen die Hotlines der LK OÖ zur Verfügung:

050 6902 1550 (Pflanzenschutz, Ackerbau)

050 6902 1510 (Grünland)

050 6902 1600 (INVEKOS)

050 6902 1450 (Biolandbau)

Sie erreichen uns auch schriftlich unter pflanzenbau@lk-ooe.at

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