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Holz: „Bis zu 120 € je Festmeter sind drin“

Wer Zeit hat, sollte jetzt Holz schlägern und verkaufen. Auf weiter steigende Preise zu pokern, birgt Risiken. Davor warnt Klaus Viertler, Forst­referent LK Tirol.

Lesezeit: 2 Minuten

Heimisches Holz ist gefragter denn je (siehe dazu top agrar Österreich Ausgabe 6/2021, Seite 12). Welche Preise können Bauern ­aktuell fordern?

Viertler: Derzeit sind bis zu 120 €/fm netto für Fichte B/C 2a+ zu erlösen. Der Preis könnte bis in den Herbst halten bzw. noch steigen. Das ist aber mit vielen Unwäg­bar­keiten verbunden: Wie trocken wird der Sommer? Kommt es wieder zu einer Borkenkäferplage oder einem Sturmereignis? Wann schlägt das Pendel in Übersee in die Gegenrichtung aus, wann sinkt die Nachfrage?

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Was empfehlen Sie den Wald­bauern: Jetzt schlägern oder auf höhere Preise pokern?

Viertler: Das Warten auf den ­besten Zeitpunkt mit den höchsten Holzpreisen ist immer schwierig und risikobehaftet. Normalerweise ist die verfügbare Zeit der limitierende Faktor für die Waldbauern. Wenn man jetzt Zeit hat, sollte man durchaus ans Holzschlagen denken.

Welche Tipps können Sie bei ­einem Verkauf geben?

Viertler: Es ist wichtig, mehrere Angebote bei Sägewerken oder Holzhändlern einzuholen und dann schriftlich einen Vertrag mittels Schlussbrief abzuschließen. Beim Vergleichen der ­Angebote sind die Forstberater der Landwirtschaftskammern bzw. die Mitarbeiter der Waldverbände behilflich. Wenn die Schlägerungsarbeiten vergeben werden, ist es empfehlenswert, sich ebenfalls an die Waldverbände zu wenden.

Ist eine regelmäßige Bewirt­schaftung lukrativer als auf den besten Preis zu spekulieren?

Viertler: Durch regelmäßiges Wirtschaften und Pflege im Wald optimiert man den Holzzuwachs und somit auch den Holzertrag. Damit wird das Holz zwar nicht immer zu den besten Preisen ­verkauft, aber man hat ein regelmäßiges Einkommen. Wenn man auf den höchsten Preis spekuliert, hat man dann überhaupt Zeit, Holz zu schlägern? ­Zusätzlich bleibt vor lauter Zuwarten durch die mangelnde Bestandespflege der Holzzuwachs im Wald liegen.

Wie kommt das?

Viertler: Wenn man jahrelang nichts im Wald tut, weil ­gerade kein ­besonders attraktiver Holzpreis da ist, verliert man durch die ­Verlängerung der Umtriebszeit Holzzuwachs pro Jahr in den wertvollsten Sortimenten. Auch die Waldverjüngung wird bei ­seltenen, dafür größeren Holznutzungen im Vergleich zur ­häufigen, regelmäßigen und kleinflächigen  Holznutzung schwieriger und aufwändiger. Die Bestände werden bei jahrelangem Nichtstun und längeren Umtriebszeiten instabiler, das ­Risiko für Borkenkäferschäden oder Windwurf steigt.

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