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Pellets erreichen Rekordpreise: 2022 keine Frühjahrspreisaktionen zu erwarten

Die Produktionskosten und Nachfrage nach Pellets lassen die Preise steigen. Sommeraktionen werde es heuer nicht geben. Branche fordert Politik zur Bevorratung auf und erweitert Pelletierkapazitäten und errichtet neue Werke.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Pelletpreise steigen, Ende Mai lag der Preis gut 53 % über dem Vorjahresniveau. Die Produktionskosten und die Nachfrage nach Pelletheizungen steigen. Im internationalen Vergleich sind Pellets aus Österreich vergleichsweise günstig: Während diese in der Schweiz durchschnittlich bereits mehr als 460 Euro/t und in Deutschland 385 Euro/t kosten, lag der Preis Anfang Mai in Österreich bei 334 Euro. Doch der vermehrte Einsatz von Pellets in Kraftwerken sowie der Ausfall der Lieferungen aus Russland, Belarus und der Ukraine nach Europa lassen die Preise in die Höhe gehen. Eine Frühjahrspreis-Aktion wie in den vergangenen Jahren werde es laut Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria heuer nicht geben.

Es braucht neue Pelletierwerke

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Um die Versorgung langfristig sicherzustellen, errichtet die österreichische Branche elf neue Pelletierwerke. Zudem fordert sie eine Bevorratungspflicht, die zügige Beschlussfassung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes und einen Aktionsplan zur Mobilisierung von Durchforstungsrückständen. "Die internationalen Energiemärkte sind nicht zuletzt durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine im Umbruch, und das beeinflusst natürlich auch den heimischen Pelletmarkt", sagt Rakos, der auch Präsident der World Bioenergy Association ist: "Unsere Branche investiert Hunderte Millionen Euro, damit die Versorgung langfristig gesichert ist, wir brauchen aber auch die Unterstützung der maßgeblichen politischen Entscheidungsträger."

Produktionskosten stark gestiegen

Ein Grund für die hohen Pelletpreise ist der Anstieg der Produktionskosten, die nach Recherchen von proPellets Austria um rund 40% gestiegen sind. Starke Preissteigerungen bei Sägespänen, bei den Stromkosten, sowie bei Ersatzteilen und Transportkosten seien dafür verantwortlich. Die hohen Energiepreise veranlassen zudem immer mehr Haushalte in Europa dazu, auf Pelletheizungen umsteigen. Für 2022 ist daher, auch als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine, ein Mehrbedarf von rund 2,5 Mio. Tonnen zu erwarten. Weiters ist es durch die hohen Preise für Kohle und Emissionszertifikate für Kraftwerke wirtschaftlich attraktiv, mehr Pellets einzusetzen als bisher und zusätzliche Mengen aufzukaufen.

Der Ausfall der Lieferungen aus Russland, Belarus und der Ukraine, die insgesamt rund 3,2 Mio. Tonnen betrugen, führt in vielen anderen Ländern zu einer Verknappung und zu Preissteigerungen, die sich auch auf die Nachbarländer, wie Österreich, auswirken. Rakos empfiehlt den Kunden, ihre Pellets für den kommenden Winter bald zu bestellen. "Für das nächste Jahr erwarten wir eine deutliche Entspannung am heimischen Pelletmarkt, aufgrund der zahlreichen neuen Werke, die derzeit in Bau sind. Daher empfehle ich, nicht mehr als den Bedarf für den kommenden Winter zu kaufen", sagt der Geschäftsführer.

Hohe inländische Produktion

Trotz der steigenden Preise sei die Kostenersparnis für all jene, die von einer Gas- oder Ölheizung auf Pellets umgestiegen sind, enorm, zumal Heizöl momentan doppelt so viel kostet wie Holzpellets. "Österreich ist durch die hohe inländische Produktion besser versorgt als viele andere europäische Länder. In den nächsten zwei Jahren werden elf neue Pelletierwerke eröffnet, neun davon noch heuer. Fünf neue oder erweiterte Werke entstehen in Niederösterreich, zwei jeweils in Oberösterreich und der Steiermark und ein neues Werk in Kärnten und Tirol. Es werden in Österreich also auch bei erhöhter Nachfrage und stark steigenden Verkäufen von Pelletheizungen genügend Pellets vorhanden sein", unterstreicht Rakos.

Die Interessensvertretung fordert von der Regierung - ähnlich wie bei Öl und Gas - eine gesetzlich verpflichtende Bevorratung von Pellets zu verankern, um Auswirkungen unvorhersehbarer Ereignisse ausgleichen zu können. Weiters fordert die Branche die zügige Verabschiedung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes, die Mobilisierung von Holzreserven und den Ausbau der Holznutzung

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