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Bundesforste

Waldbilanz geprägt von Hitze, Borkenkäfer und Trockenheit

Die Bundesforste investierten 2022 rund 12 Mio. Euro in die Waldpflege. Etwa 1,9 Mio Erntefestmeter wurden im Vorjahr von den Bundesforsten geerntet.

Lesezeit: 4 Minuten

2022 war ein Jahr der Wetterextreme. Für den größten Waldbesitzer Österreichs, die Bundesforste, waren die überdurchschnittlich hohen Temperaturen und der Borkenkäfer wieder große Themen. "Glücklicherweise blieben 2022 größere Sturmereignisse aus und die Schadholzmenge in ÖBf-Wäldern ging im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10% zurück. Rund 940.000 Erntefestmeter waren 2022 Schadholz, das entspricht rund 50% der gesamten Holzerntemenge (2021: 59%)", berichte Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) zur Jahresbilanz 2022. Rund 10% der Fläche Österreichs werden von den Bundesforsten bewirtschaftet.

Vor allem in der Obersteiermark und im südlichen Niederösterreich sowie im Kärntner Mölltal (Grenze zu Osttirol) wurde der Borkenkäfer zur Herausforderung. Von den rund 670.000 Festmetern Käferholz fielen laut ÖBf rund 40% auf nur etwa 10% der gesamten ÖBf-Waldfläche an. Weitere rund 50.000 Festmeter sind auf Schneebruch zurückzuführen, durch Windwürfe fielen etwa 150.000 Festmeter Schadholz an.

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Borkenkäfermonitoring und -bekämpfung läuft auf Hochtouren

Durch den Klimawandel habe sich Österreichs größter Waldschädling, der Borkenkäfer, bereits bis zur Waldgrenze auf rund 2.000 m Seehöhe ausgebreitet. In manchen Regionen könnten die aufgrund von Trockenheit gestressten Bäume dem Schädling kaum Gegenwehr leisten. Zudem begünstigten die wärmeren Temperaturen die Vermehrung und Entwicklung neuer Käferpopulationen. "Rasches Handeln und umfassende Vorsorge sind daher das Um und Auf bei der Bekämpfung des Borkenkäfers. Deshalb haben die Bundesforste ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Früherkennung entwickelt", sagt Gruber. Denn habe sich der Käfer einmal in die Rinde eingebohrt und seine Larven abgelegt, helfe nur mehr ein rascher Abtransport der befallenen Bäume aus dem Wald.

Daher kontrolliert das Revierpersonal die Bäume besonders genau auf Käferbefall, um frisches Bohrmehl und Bohrlöcher frühzeitig zu erkennen. In schwer zugänglichen Gebieten kommen Drohnen zum Einsatz. Darüber hinaus wurden 2022 rund 1.000 Schlitzfallen mit Lockstoff aufgestellt, um den Schwärmflug und die Populationsentwicklung zu beobachten. Außerdem legten die Bundesforste rund 9.600 Fangbäume aus.

Folgen des Klimawandels

Die Folgen des Klimawandels und die Schadereignisse haben auch in der ÖBf-Bilanz ihre Spuren hinterlassen. "In der Klimakrise sind vitale und gesunde Wälder wichtiger denn je. Daher werden wir weiter konsequent den Waldumbau vorantreiben und die Bestände klimafit machen. 2022 flossen rund 12 Mio. Euro in die Waldpflege, davon allein rund 4,6 Mio. Euro in Käferprävention und -bekämpfung", so Georg Schöppl, ÖBf-Vorstandssprecher und Vorstand für Finanzen und Immobilien.

Zusätzlich wenden die ÖBf rund 4,5 Mio. Euro für den Erhalt der Schutzwälder sowie die Wiederherstellung der Schutzleistung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus auf, wird betont. "Insgesamt beträgt die Waldschadensbilanz 2022 - vorrangig verursacht durch den Klimawandel - rund 28 Mio. Euro. "Positiv war, dass der Markt die Schadholzmengen gut aufnehmen konnte und die Holzlager über das Jahr auf stabilem Niveau gehalten werden konnten", ergänzte Schöppl.

Wald der Zukunft wird bunter und artenreicher

Die Bundesforste setzen als größter Waldbesitzer Österreichs nach eigenen Angaben seit vielen Jahren auf nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Flächen und machen ihre Wälder schon heute klimafit. Der Wald der Zukunft sei ein bunter Mischwald mit einem Baumarten-Mix, der zum jeweiligen Waldort passt. Ökologie und Ökonomie sollten dabei Hand in Hand gehen.

In niederen Lagen und an trockenen Standorten werde die Fichte als bestandsbildende Art langfristig ausfallen. In höheren Lagen gelte es vor allem, die Wälder vor Witterungsextremen und Käferbefall zu schützen. Erste Schritte seien in den letzten Jahren bereits erfolgreich umgesetzt. So sei eine stärkere Durchmischung der Baumarten in jüngeren Wäldern erreicht und unter anderem auch der Anteil der Weiß-Tannen erhöht worden. Weiß-Tannen kommen laut ÖBf auch in Trockenperioden mit ihren tief reichenden Wurzeln noch an Wasser und Nährstoffe heran.

"Wir nehmen unsere Verantwortung für den Wald sehr ernst. Daher unternehmen wir seit vielen Jahren alles, um ihn durch nachhaltige Bewirtschaftung und langfristige Strategien klimafit zu machen. Denn wir brauchen den Wald - unter anderem als Speicher von CO2, als Schutz vor Naturgefahren, als wichtigen Lieferanten des Rohstoffs Holz und als Lebensraum. Nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald kann den vielen Ansprüchen gerecht werden, die wir als Gesellschaft an den Wald der Zukunft stellen", so Schöppl abschließend.

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