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Fleißige Helfer für den Naturgarten

Eine Blattlausplage auf den Rosen oder weiße Fliegen auf den Kohlpflanzen: Viele Probleme beim Gärtnern lassen sich einfach in den Griff bekommen, wenn genug Nützlinge da sind.

Lesezeit: 6 Minuten

Nützlinge sorgen für ein biolo­gisches Gleichgewicht, sodass Schädlinge nicht überhand­nehmen. Eine Reihe von Insekten und andere Tiere wie Igel oder Erdkröten fressen Gartenschädlinge und bremsen so deren Vermehrung, andere Nützlinge wie Bienen und Hummeln sorgen für eine optimale Bestäubung, eine dritte Gruppe lebt im Boden und Kompost. Regenwürmer, Asseln oder Rosenkäferlarven sorgen für ein optimales Bodenleben.

Nützlinge lieben es natürlich

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Wenn Sie Nützlinge dauerhaft ansiedeln möchten, müssen Sie dafür die geeigneten Lebensräume schaffen. Gestalten Sie daher den Garten so natürlich wie möglich. Eine bunte Wiese bietet vielen Insekten Lebensraum und Nahrung zugleich. Ein Rasen dagegen ist artenarm.

Wem Wiesen gefallen, der kommt auch mit ein wenig „Unordnung“ im Garten zurecht. Ein wildes Eck, in dem Brennnesseln gedeihen und Totholz oder ein Steinhaufen liegen bleiben dürfen, bietet vielen Tieren Unterschlupf. Auch unterschiedliche Habitate, wie Feuchtbiotope oder Trockensteinmauern, schaffen natürliche Lebensräume.

Schaffen Sie auch für den Winter passende Unterschlüpfe für die Nützlinge. Wer beispielsweise die Stauden erst im Frühjahr schneidet, der bietet vielen Nützlingen ein Winterquartier. Heimische Hecken oder Gartenpflanzen bieten Bestäubern ein besseres Nahrungsangebot als exotische Raritäten.

Je natürlicher und abwechslungsreicher ein Garten ist, desto eher fühlen sich Nützlinge darin wohl. Ringelnattern, Spinnen, Libellen, Gottesanbeterinnen, Grabwespen, Igel, Laubkäfer, Florfliegen oder auch Fledermäuse. Je größer die Artenvielfalt, desto eher funktioniert der Naturgarten mit einem geringen Schädlingsdruck.

Ist der Garten angelegt, darf man sich an den Pflanzen und Insekten erfreuen und etwas Toleranz walten lassen. Es muss daher nicht sofort jedes „Unkraut“ entfernt werden. Oft siedeln sich auch Pflanzen an, die gar nicht gesetzt worden sind, sich im Garten aber wohlfühlen.

Bleiben Sie geduldig

Beachten Sie auch immer, dass ein gewisser Schädlingsbesatz da sein muss, damit es auch Nützlinge gibt. Eine kleine Menge an Blattläusen ist völlig normal. Blattläuse lieben bestimmte Pflanzen wie Rosen oder Hibisken. Sind genügend Nützlinge im Garten, ist der Griff zu Pflanzenschutzmitteln unnötig. Jedoch braucht das auch Geduld. Man muss den Nützlingen die nötige Zeit geben, ihre „Arbeit“ zu verrichten.

Es kann durchaus sein, dass eine verlauste Staude erst nach einigen Wochen wieder schädlingsfrei ist. Beobachten Sie daher regelmäßig die befallene Pflanze, denn die Nützlinge, in diesem Fall die Larven des Marienkäfers, erscheinen etwas zeitverzögert.

 Nachfolgend stellen wir Ihnen die ausgewählte Nützlinge vor, die sie auf unterschiedliche Weise fördern können: 

1. Marienkäfer

Rot, gelb oder schwarz, ohne Punkte oder mit ganz vielen – rund 100 verschiedene Arten von Marienkäfern gibt es in Europa und alle haben einen gesunden Appetit.

Die meisten heimischen Arten bevorzugen Läuse-Kost. Der Siebenpunkt-Marienkäfer (1a) frisst pro Tag etwa 150 Blattläuse, seine Larven (1b) fressen in ihrer Entwicklungsphase bis zur Verpuppung sogar bis zu 800 Blattläuse. Aber auch Spinnmilben oder Mehltaugeflecht stehen auf dem Speiseplan der Tiere. Probleme ergeben sich nur, wenn es kaum Blattläuse in der Umgebung gibt. Dann finden sich auch wenig Marienkäfer in der Umgebung.

Den asiatischen Marienkäfer, zu erkennen mit dem W-förmigen Halsschild, gibt es seit 2006 in Österreich. und ist bereits nach wenigen Jahren zum häufigsten Marienkäfer geworden. Er ernährt sich nicht nur von Blattläusen, sondern auch von Obst und Weintrauben. Dadurch ist dieser „Nützling“ auch als „Schädling“ zu sehen.

Marienkäfer können Sie mit Totecken, Überwinterungsmöglichkeiten in Hecken und durch Laub am Boden zum Bleiben einladen. Auch Pflanzenpollen von Ringelblumen, Minzen, Hibiskus, Borretsch, Schafgarbe und Löwenzahn locken die Tiere an.

2. Wildbienen und Hummeln

Viele Wildbienen stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Mit einem Nützlingshotel können Sie diesen einen Lebensraum bieten. Hummeln können Sie kleine Nisthilfen, eine Art Hummelnest, anbieten. Damit helfen Sie einer Hummelkönigin im Frühjahr bei der Wohnungssuche und laden sie zum Bleiben ein.

Doch wer für Unterkunft und Kinderstube der Wildbienen sorgt, sollte sich auch um deren Verpflegung kümmern. Denn nicht alle Blumen im Garten locken Bienen an und versorgen sie mit Nektar und Pollen. Blühende Kräuter wie Borretsch, Lavendel oder Thymian gehören zu den Leckerbissen der Bienen. Auch Kugeldisteln, Herbstastern, Trompetenblumen, Alant, Hibisken, Wilder Wein, Tagetes oder Schmuckkörbchen sind äußerst beliebt bei Bienen, Hummeln und Co.

Im Gegensatz dazu sind viele Neuzüchtungen bei Blumen, die besonders prachtvolle, gefüllte Blüten haben, wie bei Dahlien und Rosen, für Bienen wertlos. Sie kommen nicht an den Nektar heran. Fragen Sie daher beim Einkauf von Blumen, Sträuchern und Samen gezielt nach Pflanzen, die besonders wertvoll für Bienen sind. Achten Sie auch darauf, dass nicht alles auf ­einmal blüht, sondern reichlich Bienenweiden vom Frühjahr bis zum Spätherbst vorhanden sind.

3. Erdkröten

Die nachtaktiven Erdkröten zählen nicht zu den attraktivsten Gartenbewohnern. Doch sie vertilgen etliche Schädlinge und vor allem Schneckengelege. Die kleineren Männchen und die bis zu 13 m großen Weibchen überwintern in Erdhöhlen, in Laub- und Steinhaufen und erscheinen im Frühling.

Wenn die Lebensbedingungen passen, kommen sie von selbst. Sie sind jedoch sehr empfindlich gegenüber Pestiziden und Moosvertilgungsmittel im Rasen. Kröten kommen immer wieder zu ihrem Geburtsort zum Ablaichen zurück. Das erklärt die Krötenwanderungen. Fühlen sie sich in einem Habitat wohl, kommen sie jedes Jahr wieder.

4. Feldwespen

Obwohl die Feldwespen mit der Deutschen und der Gemeinen Wespe verwandt sind, ist die Angst vor ihnen unbegründet. Sie interessieren sich nicht für menschliche Nahrung und stören somit keine Grillparty. Sie ernähren sich von Nektar und kleinen Insekten.

Feldwespen sind an ihrem tropfenförmigen Hinterleib, der beim Fliegen herunterhängt, und an den langen, herunterhängenden Beinen erkennbar. Sie mögen es warm und bilden daher sehr kleine Nester unter Dächern oder Vorsprüngen und sind nicht aggressiv.

Die Nester sollten Sie daher auf ­keinen Fall zerstören. In Amerika werden Feldwespen zur Bekämpfung von Schädlingen in den Baumwollfeldern eingesetzt. In unseren Breiten im Ge­müsegarten. Sie laufen oft auf Gemüsepflanzen auf und ab, vor allem auf Kohlpflanzen, und suchen Weiße Fliegen und Raupen des Kohlweißlings. Sie sind effektive Insektenfresser und tragen auch zur Bestäubung bei.

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