Jeder Lebensmittelhändler und jede Molkerei brauchen offenbar ihr eigenes Tierwohl-Projekt. Doch die vorgeblichen Mehrerlöse stehen nicht selten in einem Missverhältnis zu den Auflagen – siehe ZzU in Osttirol.
Im Juli startet nun die Berglandmilch ein neues Tierwohlbonus-System. Dazu wird ein 3-Stufen-Modell eingeführt, wobei die Stufe 1 eine Kombinationshaltung mit 120 Tagen Auslauf anstatt der gesetzlich vorgeschriebenen 90 Tage vorsieht. Dafür gibt es 0,2 Cent netto. 0,5 Cent Zuschlag werden für Haltung im Laufstall oder bei Kombi-Haltung mit täglichem Auslauf/Weide/Alpung ausbezahlt. Höfe der Stufe 3 – Laufstallhaltung mit 365 Tage Auslauf oder zumindest 120 Tage Weidehaltung – kriegen 1 Cent. Für die ab 2020 gesetzlich geltenden 90 Tage Auslauf gibt es gar keinen Tierschutzbonus.
Zur Finanzierung der neuen Boni wird der bisherige Anfuhrbonus halbiert, was größere Laufstallbetriebe ohne Auslauf erzürnt: Diese verlieren ab 327 000 Jahreslieferkilos durch´s neue Modell aus Anfuhr- und Tierwohlbonus gegenüber früher Geld.