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Gmundner Milch: Obmann Fürtbauer bestätigt

Bei der teils sehr emotional abgeführten Generalversammlung gab es heute auch turnusmäßige Neuwahlen. Trotz Gegenkandidaturen und Kritik an der bisherigen Strategie und Führung setzte sich der amtierende Obmann und sein Team letzlich deutlich durch.

Lesezeit: 4 Minuten

Entgegen der Üblichkeit gab es diesmal eine echte Auswahlmöglichkeit für die Genossenschafter. Für den Posten des Obmannes und des Obmann-Stellvertreters gab es jeweils zwei Kandidaten: Obmann Josef Fürtbauer aus Ohlsdorf stellte sich mit Heidi Kronegger aus Inzersdorf als neue Stellvertreterin zur Wahl. Johannes Kogler aus Lichtenberg bildete mit August Massak aus Grünburg das Gegen-Kandidatenpaar.

Unwürdige Wortwahl

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Im Vorlauf der Abstimmungen kam es zu teils sehr emotionalen, um nicht zu sagen untergriffigen Wortmeldungen – vor allem gegen die beiden Alternativ-Kandidaten. Kogler war bisher Fürtbauers Stellvertreter, Massak einfaches Vorstandsmitglied.

Rechenfehler mit Konsequenzen

Doch auch mit Kritik an der Molkereiführung wurde nicht gespart. Tatsächlich hätten es die Ereignisse der letzten Wochen und das Ersuchen von Milchbauern, eine Alternative zur bisherigen Führung anzubieten, mit sich gebracht, dass die beiden Gegenkandidaten überhaupt in den Ring gestiegen sind, hieß es. Insbesondere das Faktum, dass im Zuge der Prüfung des Jahresabschlusses 2018 durch den Revisionsverband das Betriebsergebnis ins Negative (-2,52 Mio. € nach Steuern und Abgaben) gedreht wurde, sorgte für Unmut unter Teilen der Eigentümer.

Als Reaktion darauf sei laut Fürtbauer ein Ersatz für den erkrankten zweiten Geschäftsführer bereits ausgeschrieben, das Rechnungswesen werde ebenso total neu aufgesetzt werden.

Dies war einigen Bauern aber sichtlich zu wenig und Hauptgeschäftsführer als auch Obmann wurden hinterfragt sowie Verbesserungen im Verkauf und Vertrieb eingemahnt. Speziell die Verluste der letzten fünf Jahre – nur 2017 wurde ein Gewinn eingefahren – regten manche Genossenschafter stark auf.

Mozzarella-Kooperation als Start einer neuen Strategie

Einig waren sich aber alle, dass die jüngst auf 30 Jahre geschlossene Kooperation mit dem Milchwerk Jäger aus dem bayerischen Haag ein Schlüssel für die nötige höhere Wertschöpfung sei. Zudem gelte es, den Erzeugermilchpreis weiter zu erhöhen sowie die Versandmilchmenge zu reduzieren bzw. diese in bessere Verwertungskanäle umzulenken.

Obmann setzt sich durch

Die schriftlichen Wahlgänge um den Obmann und den stellvertretenden Obmann waren dann doch eine recht klare Sache. Fürtbauer siegte mit 426 zu 124 Stimmen, Kronegger wurde mit 417 zu 121 Stimmen zu seiner Stellvertreterin gewählt. Abgegeben wurden jeweils 566 Stimmen, 16 bzw. 28 waren ungültig.

Über die Nominierten für den restlichen Vorstand sowie des Aufsichtsrates wurde mündlich und blockweise abgestimmt. Diese wurden ohne größere Beanstandungen durchgewunken.

Mehr Kommunikation nötig

Die unterlegenen Kandidaten Kogler und Massak bedankten sich trotz ihrer verlorenen Abstimmungen für das ihnen bisher gewährte Vertrauen und die Zusammenarbeit im Vorstand und wünschten den Neugewählten sowie der Genossenschaft weiterhin das Allerbeste.

Obmann Fürtbauer sah sich nach der sehr fraglichen Tonalität mancher Wortmeldungen auch nicht als Sieger, denn „an so einem Tag wie heute haben alle verloren“, meinte er. Angesichts der Kränkungen und Schmähungen an einzelnen Funktionsträgern war der wiedergewählte Obmann sichtlich bemüht, diese einzufangen und manche der heute abgeschnittenen Linien wieder zu kitten.

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KOMMENTAR von Leopold Th. Spanring:

So bitte nicht mehr!

Eine Molkerei muss sich am Markt und gegenüber ihren Eigentümern bewähren. Der Markt ist bekanntlich rau und der Lebensmitteleinzelhandel zudem ein übermächtiges Vis-à-vis. Daher sollte in einer davon abhängigen Genossenschaft zumindest im Inneren Offenheit, Transparenz, gegenseitiger Respekt und Kooperation vorherrschen.

Angesichts der heurigen Generalversammlung muss in Gmunden gerade bei der internen Kommunikation – der Spitzenfunktionäre miteinander wie auch der Molkereiführung mit den Mitgenossen sowie ganz generell der Genossen untereinander – dringend angesetzt werden. Diese muss unbedingt besser werden! Mit verbalen Ausritten und öffentlichem Schmutzwäschewaschen wie heute ist weder einem einzelnen Genossenschafter noch der Molkerei insgesamt gedient.

Auch sind mehrere Bewerber für ein Amt keine Tragik, vielmehr das Salz in der Suppe jeder Demokratie. Und diese wollen unsere Genossenschaften ja auch leben. Nach geschlagener Wahl sollten auch Alle erhobenen Hauptes und unbeschadet aus der Arena raus können und sich danach persönlich nicht meiden müssen.

Ein Gewitter kann aber auch reinigend sein. Hoffentlich war es dies und in Gmunden ziehen alle ihre Lehren daraus!

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