Görtschitztaler Milch HCB-frei

Bei den letzten Untersuchungen von 16 Rohmilch-Proben im Görtschitztal war HCB nicht nachweisbar, weitere Tests folgen. Bis Mitte Dezember sollen die Untersuchungen abgeschlossen werden. „So wie es ausschaut, entspannt sich die Situation“, erklärt Dr. Albert Kreiner, der die Kommunikation des Landes in dem Umweltskandal koordniert.

Bei Futtermittelproben ergaben acht Proben eine Belastung mit Hexachlorbenzol. „Das Futter wird ausgetauscht. Es wird abgeholt und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt“, so Kreiner. Das Viehfutter muss bei Temperaturen über 800 Grad verbrannt werden, damit das HCB nicht erneut über Emissionen in die Luft kommt. Weitere Proben werden noch untersucht.
 
Vorerst keine Freigabe

Dagegen war in den Milchproben - sie stammen von den 35 Milchbauern in der betroffenen Region - HCB nicht nachweisbar. Die Milchlieferungen dieser Bauern werden aber noch nicht freigegeben, sagte Kreiner. Die Unbedenklichkeit muss erst bei weiteren Tests bestätigt werden. Neben den Milchbauern dürfen auch 260 Fleischproduzenten ihre Produkte damit vorerst nicht verkaufen.
    
Warum versagte die Meldungskette?

Unterdessen kommt von der Opposition die Forderung nach einer Stellungnahme des zuständigen Ministers. Bundesminister Andrä Rupprechter ist an der Reihe, sich
zum Versagen rund um den HCB-Skandal zu äußern. Ich erwarte mir, dass Andrä Rupprechter die politische Verantwortung rasch klärt, fordert der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Ing. Heinz-Peter Hackl. 
 
Vom Ministerbüro wurde soeben eine Aussendung zum Thema verschickt. „Die Sicherheit für Menschen und Umwelt ist das oberste Gebot“, sagt darin Umweltminister Andrä Rupprechter zu HCB in Kärnten. „Alle Fakten müssen so rasch wie möglich auf den Tisch, um eine umfassende und transparente Aufklärung sicherzustellen. Danach sind die notwendigen Schritte und Maßnahmen zu setzen.“
 
Die Kärntner Landesregierung setzt derzeit alle erforderlichen Sofortmaßnahmen, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Umwelt vor Ort zu gewährleisten. Die Kärntner Behörden versichern, dass weder Milch noch Fleisch in Verkehr gebracht werden. Zahlreiche Untersuchungen, von Lebensmitteln, Wasser, Futtermittel sowie Bodenproben werden derzeit analysiert.

Auf Basis der Ergebnisse ist die weitere Vorgehensweise festzulegen, um künftige Schäden durch HCB zu verhindern und die Folgen konsequent aufzuarbeiten. Das Umweltministerium wird das Land Kärnten bei der Aufarbeitung selbstverständlich unterstützen, heißt es in der Aussendung.

Siehe dazu auch die Meldung Görtschitztaler MIlchbauern: Zum Handkuss gekommen vom 28.11.2014.

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