Für heute 10:30 Uhr hat der amtierende Präsident der LK Kärnten, Ing. Johann Mößler, eine persönliche Erklärung angekündigt. Nach top agrar-Informationen wird Mößler das Auslaufen seiner Amtsperiode verkünden. Seit 2011 stand er der Kärntner LK als Präsident vor. Im Spätherbst stehen in Kärnten bekanntlich die LK-Wahlen an.
Schon länger Gerüchte über Abgang
Wer bei der Kammerwahl den Kärntner Bauernbund als mandatstärkste Gruppierung in der LK-Vollversammlung anführen soll, ist schon länger Anlass für Spekulationen.
So hieß es in politischen Kreisen schon vor Monaten, dass Agrarlandesrat Martin Gruber in die Kammer heimkehren könnte und im Gegenzug LK-Präsidialsekretär DI Mag. Bernhard Rebernig auf den Landesratssessel wechselt. Bei dieser Variante wurde in Agrarkreisen aber befürchtet, dass der ÖVP-Landesparteivorsitz dann von Gruber auf den ÖVP-Wirtschaftslandesrat Mag. Sebastian Schuschnig übergehen könnte.
Huber soll Präsidentenamt übernehmen
Nun ist offenbar alles anders. Gruber bleibt Landesrat und Landesparteiobmann, Rebernig Kammerangestellter und Mößler hört zumindest als Kammerpräsident auf. Dem Vernehmen nach soll ihm Siegfried Huber, Bauernbund-Obmann im Bezirk Feldkirchen und ÖVP-Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Feldkirchen, im Präsidentenamt nachfolgen.
Ob Ökonomierat Mößler Kärntner Bauernbund-Präsident bleibt oder auch dieses Amt übergibt, ist offen.
Muhr sieht Flucht vor Niederlage
Wenig überrascht über Mößlers Rücktritt zeigte sich Manfred Muhr von der Freiheitlichen und Unabhängigen Bauernschaft: „Mößler tritt damit die Flucht nach vorne an, um eine zweite persönliche Wahlniederlage bei der Landwirtschaftskammerwahl im November zu verhindern“, heißt es in der Presseaussendung des 1. LK-Vizepräsidenten.
„Politisch bedeutet der Rücktritt auch keinen Befreiungsschlag für die heimischen Bauern“, stellte Muhr fest und weiters: „Diesen kann es erst bei der Wahl im November geben“. Auch werde sich mit dem Nachfolger die Bauern nichts zum Positiven verändern. Denn mit Siegfried Huber, der die Belastugen gegen die Bauern mitgetragen und verteidigt hatte, komme „der sprichwörtliche alte Wein in neuen Schläuchen“, so Muhr abschließend.
Kampfansage der Plattform für Bauerninteressen
Kritik kam auch von der Plattform für Bauerninteressen. In deren schriftlicher Aussendung – verschickt vom Bundesbüro des Unabhängigen Bauernverbandes (UBV) – heißt es wie folgt:
Der angerichtete Schaden (hohe Einheitswerte, Anzeige gegen die eigenen Bauern etc.) bleibt trotz des Rücktritts bestehen. Mit Zustimmung der Landwirtschaftskammerpräsidenten hat sich der Einheitswert erhöht und somit sind Forderungen des Finanzamtes und der Sozialversicherung für die Land- und Forstwirte deutlich gestiegen. In dieser Angelegenheit kümmerte sich der Oberste der Interessensvertretung überhaupt nicht um die Sorgen seiner Pflichtmitglieder.
Die „Plattform für Bauerninteressen/Heimo Urbas in Kooperation mit dem Österreichischen Unabhängigem Bauernverband (UBV)“ werde deshalb bei der im Herbst stattfindenden Landwirtschaftskammerwahl kandidieren um die bäuerliche Berufsvertretung vom parteipolitischen Denken zu befreien. Man werde – bei entsprechender Unterstützung durch die Bauern – alles daran setzen den angerichteten Schaden zu reparieren, heißt es am Schluss der Aussendung.
Meldung wurde um 13:30 Uhr (Stellungnahme Muhr) und um 15:30 Uhr (Stellungnahme Plattform für Bauerninteressen/Heimo Urbas & UBV) ergänzt.