Veränderungen anpacken – das war der Schwerpunkt beim „Tag der Lebensqualität“. Das Team des Projektes „Lebensqualität Bauernhof“ lud dazu vor Kurzem in die HBLFA Rotholz. „Veränderungen machen vielen von uns Angst. Wir möchten die Besucherinnen und Besucher ermutigen, neue Blickwinkel einzunehmen und Visionen entstehen zu lassen. Veränderungen sind nämlich oft alternativlos und können auch Chancen sein. Man muss sich nur trauen, diese anzunehmen“, sagt Referatsleiterin Angelika Wagner. Das unterstrichauch LFI-Obfrau Christine Lintner: „Gesunde Betriebe brauchen gestärkte Menschen, die sie leiten. Dazu zählt auch die Fähigkeit, Veränderungen anzunehmen und ihnen aktiv zu begegnen. Mit unserem Projekt und auch mit dieser Tagung wollen wir einen Teil dazu beitragen, dass schwierige Situationen besser bewältigt werden können.“
Hauptvortrag zum Klimawandel
Den Hauptvortrag hielt die renommierte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Sie strich klar heraus, dass
der Klimawandel mehr kostet als Klimaschutz und deshalb jetzt gehandelt werden muss. Obwohl das drohende Szenario sehr negativ ist, betonte sie, dass Aufgeben keine Option sei und wir uns der Herausforderung stellen müssen.
Als zweiter Referent gab der Arbeits- und Organisationspsychologe Martin Kiem Einblick ins „changemanagement“. Auch er unterstrich, dass Lebensqualität kein permanenter Zustand ist, sondern von vielen Faktoren abhängt: „Wir bewegen uns immer in einem Spannungsfeld zwischen Wandel und Widerstand. 7 von 10 Veränderungsprozessen scheitern, oft mangels realistischer Zielsetzung. Dasheißt: Nur wer kleine Handlungsänderungen anstrebt und diese zulässt, kann langfristig erfolgreichgroße Veränderungen bewerkstelligen. Der Spruch ‚weniger ist mehr‘ trifft also auch bei Veränderungen zu.“
Unterstützung seit 2005
2005 wurde auf Initiative der Tiroler Bäuerinnenorganisation eine Projektgruppe zur Entwicklung einesPräventions- und Beratungsangebotes gegründet.Ziel war es, Menschen auf den Bauernhöfenin den Bereichen Persönlichkeit sowie seelisches und familiäres Wohlergehen zu unterstützen.
2021 nahmen in Tirol 97 Einzelpersonen und Familien in 420 Kontakten in Form von Einzelgesprächen, Familiengesprächen, Telefonberatungen und erstmals auch online Beratungen via Zoom inAnspruch.