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Tirol und Kärnten

Wolfsprobleme nehmen zu

Nach den Wolfsrissen im Brixental Anfang April forderten Bauernvertreter die schnelle Entnahme, bis heute ist diese ausständig. Bei den Rissen im Osttiroler Pustertal wurde der Wolf inzwischen mit dem genetischen Nachweis bestätigt. Unterdessen darf ein Problemwolf in Kärnten abgeschossen werden, andere Wölfe sorgen für Unruhe.

Lesezeit: 3 Minuten

Anfang April gab es eine Reihe von Wolfsrissen und Sichtungen im Brixental, die Bevölkerung war verunsichert, Bauernvertreter und Bürgermeister forderten ein schnelles Handeln. Wir berichteten: "Wolf reißt Reh neben Kinderschaukel". Bis heute ist die Entnahme ausständig.

Auf Nachfrage erfährt man aus dem Büro des zuständigen Landesrats Josef Geisler: "Alle verfügbaren Informationen über die Situation im Brixental wurden dem Fachkuratorium zur Beurteilung der Gefährlichkeit von Großraubtieren zur Kenntnis gebracht. Das Fachkuratorium hat diesbezüglich keine Empfehlung ausgesprochen. Der letzte genetische Nachweis eines Wolfs in diesem Gebiet stammt vom 4. April 2022."

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Der genetische Nachweis der Risse aus Anras ist unterdessen noch ausständig. Derzeit gibt es in der Osttiroler Gemeinde aufgrund von "drei toten, neun verletzten sowie zwei abgängigen Schafe einen starken Wolfsverdacht. Eine Sichtung ist der Behörde derzeit jedoch weder aus Anras noch aus einer anderen Osttiroler Gemeinde bekannt. Auch wurden keine weiteren Schäden gemeldet", so das Land Tirol. Es bittetdie Bevölkerung und vor allem auch die Jägerschaft, der Behörde Hinweise auf die Präsenz eines Wolfs unmittelbar zu melden, um rasch eingreifen zu können.

Kärnten: Entnahme erlaubt

Schneller ging es unterdessen in Kärnten. Der Problemwolf im Mölltal (Gemeinde Stall)hat in den letzten Wochen 14 Nutztiere und zwei Rehe gerissen. Nach zwei erfolglosen Vergrämungsversuchen Mitte April wurde dieser zum Abschuss freigegeben. „Zeigt sich das Tier nun erneut in einem Radius von 10 Kilometern rund um die Gemeinde, darf es bejagt werden“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrats Martin Gruber. Damit orientiert sich der Landesrat an der neuen Wolfsverordnung.

Diese besagt, dass Risikowölfe, die dem Siedlungsgebiet zu nahe kommen, zweimal – optisch oder akustisch und anschließend mit Warnschuss – vergrämt werden müssen. Taucht das Tier danach trotzdem nochmal in einem Umkreis von 200 m auf, darf es bejagt werden. Laut Verordnung dürfen auch Wölfe, denen mehr als 20 Risse zugeordnet werden können, entnommen werden.

Die neue Verordnung vereinheitlicht und erleichtert die Vorgehensweise bei Problemwölfen in Kärnten. Diese könnte sich auch Tirol zum Vorbild nehmen.

Die Tiroler Regelung sieht ebenfalls ein standardisiertes Prozedere, aber im Sinne der Rechtsvorschriften eine Einzelfallbeurteilung vor. Erst nach einer fundierten Einschätzung und Empfehlung des Fachkuratoriums Wolf, Bär, Luchs zum Umgang mit Problemtieren kann die Tiroler Landesregierung eine Gefährlichkeitsverordnung erlassen, die das Prozedere beschleunigt.

UPDATE 3.Mai 22: Inzwischen haben die DNA Proben den Wolf bei den Rissen in Anras/Pustertal/Osttirol bestätigt. Laut einer Aussendung des Landes Tirol ist ein Wolf aus der italienischen Population verantwortlich für die Risse.Aktuell gibt es keine weiteren Hinweise auf eine Wolfspräsenz in Osttirol. Dennoch werden Schaf- und Ziegenhaltern wolfsabweisende Elektrozäune auf Heimweiden dringend empfohlen.

Im Kärntner Drautal sorgen zwei Wolfe in der Nähe von Greifenburg unterdessen für Aufregung. Wir orf-Kärnten berichtet, wurde am vergangenen Wochenende eine Kuhherde auf der Talweide von Wölfen aufgescheucht . Mehr als ein Dutzend Jungrinder brach aus und flüchtete mehrere Kilometer weit. In der Nacht auf Montag wurden in Greifenburg zwei Wölfe beobachtet, wie sie eine Herde Mutterkühe mit Kälbern angriffen.Erst mit Hilfe der Polizei und Warnschuss der Jäger gelang es der Bauernfamilie die Wölfe zu verscheuchen.

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