Eine gute Viehputzbürste darf im Laufstall nicht fehlen. Worauf kommt es an? Was bietet der Markt?
Dass Viehbürsten eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und damit auch auf die Leistung der Tiere haben, wird kaum jemand mehr ernsthaft bestreiten wollen. In Laufställen dürfen sie daher nicht fehlen.
Der Trend geht vor allem zu elektrischen Viehbürsten, weil sie besser von den Tieren angenommen werden. Die meisten Geräte werden von einem Elektromotor mit 0,37 kW bei 230 Volt Netzspannung angetrieben.
Die wichtigsten Kriterien:
Der Markt bietet inzwischen verschiedene Modelle an. Sie unterscheiden sich in der Anzahl der rotierenden Bürsten, bei Aufhängung, Form und bei den Sicherheitsvorkehrungen (siehe Übersicht).
Anzahl und Aufhängung: Gut ist, wenn sich die Tiere mit der Bürste sowohl den Rücken als auch die Körperseiten scheuern können. Das ist durch Zwei-Bürstensysteme gut gewährleistet. Hier ist eine Bürste horizontal und eine vertikal aufgehängt.
Kuhputzmaschinen mit einer vertikal pendelnden Bürste können das ebenso gut. Sie sind an einem Gelenk aufgehängt und damit in alle Richtungen drehbar.
Anbieter sind u.a. die Firmen DeLaval und Kerbl. Lely bietet mit der Luna eine horizontal pendelnd aufgehängte Bürste an, die nach jedem Bürstvorgang die Drehrichtung ändert. Damit sollen die Borsten gleichmäßig abgenutzt werden.
Form: Sie sind entweder zylindrisch oder konisch geformt. Bei der konischen Form mit verschieden langen Borsten ist die Passform und Massagewirkung vermutlich besser. Manche Geräte verfügen auch über unterschiedliche Borstenstärken, um die Wirkung weiter zu intensivieren (Bsp. Firma Lely).
Tierzahl: Beobachtungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) haben gezeigt, dass die Tiere einer Herde in der Regel mehrmals am Tag zur Viehputzbürste gehen. Das muss bei der Anzahl der Bürsten berücksichtigt werden. Um Stau und Stress zu vermeiden, empfehlen die Hersteller nicht mehr als 60 bis 70 Tiere pro Bürste.
Viehputzbürsten sollten dort montiert sein, wo viel Platz ist – also möglichst weit weg von Fressgitter oder Tränke. Gute Erfahrungen gibt es auch mit der Montage in Ausläufen. Praktisch ist, wenn eine Abdeckung (z. B. Firma DeLaval) vorhanden ist. Bei der Montage ist auf einen tragfähigen Untergrund (Wand oder Pfeiler) und stabile Befestigung zu achten. Die Montagehöhe sollte auf die durchschnittliche Widerristhöhe des Tierbestandes angepasst werden. Die Suevia Proficow-one wird schräg montiert, so dass sie für verschieden große Tiere geeignet ist.
Überlastsicherung: Darauf sollte man beim Kauf auf jeden Fall achten, um das Verletzungsrisiko für die Tiere zu reduzieren. Mit dieser Technik hält der Motor bei stärkerem Widerstand automatisch an, z. B. wenn sich der Schwanz aufgewickelt hat.
Mittlerweile verfügen die meisten Fabrikate über diese Vorkehrung und drehen nach dem Anhalten auch wieder in die andere Richtung. Für den reibungslosen Betrieb der Bürste ist zudem wichtig, dass die Schwanzhaare der Tiere nicht zu lang und nicht zu stark verschmutzt sind.
Regelmäßig reinigen:
Das regelmäßige Reinigen der Bürste, z. B. mit dem Hochdruckreiniger, ist unverzichtbar. Schon allein, weil sich darin Parasiten einnisten und Räude- oder Hautpilz-Infektionen die Folge sein können.
Einige Firmen empfehlen die monatliche Reinigung mit Druckluft statt mit Wasser. Viele Getriebe sind wartungsfrei. Bei einigen Fabrikaten (u. a. bei der Cow Cleaner Swing) sollten die Lager regelmäßig geschmiert werden.
Energieverbrauch: Um den Energieverbrauch zu reduzieren, ist eine automatische Begrenzung der Laufzeit zu empfehlen.