Stefanie und Hannes Müller aus Kemmelbach (NÖ) haben im Vorjahr Bewegungsbuchten eingebaut. Dadurch haben sich viele Arbeitsabläufe vereinfacht.
Für uns kam nichts anderes in-frage, als Bewegungsbuchten einzubauen“, berichten Stefanie und Hannes Müller aus Kemmelbach. Von der Platzausnutzung und der Bedienung gefiel ihnen die Emotion-Bucht von Bräuer am besten. Im Vorjahr bauten sie diese in das bestehende Stallgebäude ein.
Dafür nutzen sie auch einen Teil des Ferkelaufzuchtstalls. Die Aufzuchtferkel halten sie jetzt komplett im ersten Stock über dem Abferkelstall. Da sie ihre Sauen noch auf Stroh hielten, war eine Investition in den Stall ein wichtiger Schritt in der Betriebsentwicklung.
Durch den Umbau haben heute zwei Sauen mehr pro Gruppe Platz. Insgesamt halten Müllers 40 Zuchtsauen im 5-Wochen-Rhythmus. Einen Teil der Ferkel mästen sie selbst, den Rest verkaufen sie.
In der Emotion-Bucht am Betrieb Müller stehen die Sauen mit dem Futtertrog zum Bediengang. Das heißt, bei einer Geburtshilfe müssen die Landwirte in die Bucht steigen. „Da wir nur alle fünf Wochen Abferkelung haben, aber täglich die Sauen händisch füttern, haben wir uns für diese Aufteilung entschieden. Außerdem können so gut in den Futtertrog einsehen“, erklären die Landwirte.
Der Stand ist Zehn TAge zu
Und wie läuft am Betrieb das Ein- und Ausstallen im Abferkelstall ab? Eine Woche vor dem Geburtstermin sperren Müllers die Sauen in die Bucht und schließen den Stand. „Wäre diese offen, würden die Tiere den frisch gereinigten und desinfizierten Stall verkoten“, erklären sie.
Frisst aber eine Sau schlecht, dann bleibt der Stand auch vor der Geburt offen. „Es ist großartig, dass es diese Möglichkeit gibt“, erzählt Stefanie.
Auch bei zähen Geburten öffnen sie die Stände, damit die Sauen mehr Platz haben. Beim Öffnen des Standes sind nur wenige Handgriffe nötig: Bei der Emotion-Bucht müssen sie dafür eine Standseite schwenken und an der Wand fixieren. Die hintere Standtür klappen sie vor das Ferkelnest. Da der Stand an einem Fuß am Boden fixiert ist, besteht aber immer die Gefahr, dass die Sau Ferkel erdrückt.
Laut Familie Müller wäre das aber kaum der Fall. „Im Vergleich zur vorherigen Bucht mit Stroheinstreu haben sich die Erdrückungsverluste nicht verschlechtert. Positiv ist auf jedem Fall das zusätzliche Platzangebot auch im geschlossenen Stand“, erzählen sie.
Zwei Abweisbügel im Stand sollen zudem dafür sorgen, dass sich die Sau nicht auf die Ferkel legt. Da diese beweglich sind, spielen die Sauen auch damit. Um den Geräuschpegel niedrig zu halten, wurde hier aber bereits Lärmdämpfer nachjustiert.
Komplett geöffnet wird der Stand am vierten oder fünften Tag nach der Geburt. Bei aggressiven Sauen bleibt er aber während der gesamten Säugephase geschlossen. Meist bekommen diese Sauen noch eine zweite Chance, werden dann aber ausselektiert.
Klappbares Ferkelnest
Das Ferkelnest ist vom Gang erreichbar. Besonders praktisch finden die Landwirte, dass sie den Deckel des Ferkelnestes herabklappen können. „Wenn die Ferkel schlafen, können wir so alle auf einmal erwischen. Das ist besonders praktisch bei der Ferkelversorgung am vierten bzw. fünften Tag. “, erklären sie. Ein weiterer Vorteil des Ferkelnestes ist, dass sich die Wärme gut hält.
Was andere Betriebe aber unbedingt beachten müssen, ist, dass sich der Ablauf für den Trog auf der anderen Seite des Ferkelnestes befinden sollte.
Zur täglichen Arbeit gehört auch das Sauberhalten der Buchten. Denn die Sauen können auch auf die befestigten Flächen koten. Müllers erklären auch, dass der Bereich unter den Abweisbügeln verkotet sein kann. Denn dort können die Sauen und Ferkel den Kot nicht selbst durch die Schlitze treten.
Bei jeder Mahlzeit der Sauen kehren sie somit den Kot in der Bucht mit einem Besen in den Kotschlitz, den sie in den ersten Tagen nach der Abferkleung abdecken. Insgesamt würden sie sich eine noch einfachere Lösung wünschen, um den Kotschlitz zu schließen.
Beim AusstAllen ums Eck
Etwas Übung benötigen die Landwirte beim Ausstallen der Sauen. Da sich das Austriebstürchen im vorderen Bereich der Bucht befindet, müssen Müllers die an der Wand fixierte Standseite schließen. „Dabei muss die Sau richtig stehen, damit wir sie ums Eck nach außen treiben können“, heben sie hervor. Da das Austriebstürchen nicht sehr hoch ist, gilt es auch beim Eintreiben der Sauen aufmerksam zu sein. Diese Arbeiten erledigen sie somit zu zweit.
Nach einem Jahr in der Praxis sind Müllers nach wie vor froh, Bewegungsbuchten eingebaut zu haben. „Die mühsame Arbeit beim Ausmisten fällt weg. Und da die Buchten mehr Platz bieten, haben wir insgesamt weniger Probleme im Abferkelstall“, fassen sie zusammen.
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