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100 000 l-Kühe am laufenden Band

Der Betrieb Gossenreiter brachte bereits 20 Kühe mit 100.000 l Milch hervor. Sein Geheimrezept liegt in der Genetik, Fütterung und Gesundheit der Herde.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei Christoph Gossenreiter in Schenkenfelden in Oberösterreich leben 65 Fleckviehkühe. Das Besondere: Der Betrieb brachte bereits 20 Kühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 kg Milch hervor, zehn Kühe haben über 10 t Fett-Eiweiß gegeben.Aktuell leben noch vier der alten Dauerleistungskühe. Eine davon ist Rille (V: Rechberg, MV: Malhax). Sie hat in ihrem Leben über 180 000 l Milch gemolken und erst kürzlich ihr elftes Kalb gebracht. Frisch wie eh und je geht sie regelmäßig zum AMS melken und wird sich voraussichtlich auf der Bundesfleckviehschau im September in Freistadt präsentieren.

Gesunde Klauen im Fokus

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Die alte Dame holt der staatlich geprüfter Klauenpfleger Christoph Gossenreiter vorsorglich alle zwei bis drei Monate in den Klauenpflegestand. „Bei ihr lasse ich es nicht drauf ankommen. Gesunde Klauen und Kühe, die laufen, sind mit das Wichtigste! Wenn die Kühe nicht gehen, nutzt die beste Technik, das beste Futter und der beste Stall nichts!“ Jede Kuh kommt daher dreimal pro Laktation zur Klauenpflege. Um sich keine Mortellaro in den Stall zu holen, kauft der Betrieb keine Kühe zu und meidet Schauen und Ausstellungen so gut es geht.

Beim Melken hoch gestellt

Auch beim Melken betreibt die Familie Gossenreiter einigen Aufwand für ihre alten Ladys: Bereits im Melkstand ­wurden sie hinten auf ein mit Gummi bezogenes Holzbrett gestellt oder die Schläuche am Melkzeug verkürzt, um auch die tieferen Euter sauber ausmelken zu können.

„Unsere 100.000 l-Kühe haben zwar für ihr Alter noch super Euter, aber der Roboter kommt jetzt an seine ­Grenzen“, berichtet Gossenreiter. Daher wurde auch am AMS eine ca. 8 cm hohe Gummimatte unter den Hinterfüßen installiert, um dem Melkroboterarm mehr Platz zu geben.

Viele seiner Dauerleistungskühe tragen Red Holstein (RH)-Blut in sich. „Vor rund 15 Jahren hat mein Vater verstärkt Rotbunt eingekreuzt. Im Nachhinein sind diese F1-Kreuzungen besonders alt geworden“, berichtet Christoph Gossenreiter. Diese Kühe haben sie anschließend wieder mit Fleckvieh besamt. „Die Tiere mit 25 % RH-Anteil hatten zwar gute Fundamente und Euter, aber haben in der Leistung stark gestreut.“ Aufgrund der guten Markt- und Exportlage für Kalbinnen hätten sie viele dieser Rückkreuzungen verkauft. Inzwischen werden alle Kühe wieder reinrassig mit Fleckvieh besamt.

Ziel: 12.000 kg Milch

Aufgrund der alten Herde kann der Betrieb bei der Nachzucht relativ scharf selektieren und mit dem Zuchtviehverkauf ein gutes Einkommen erwirtschaften. „Ich züchte auf leistungsstarke, funktionale Kühe und nicht auf Zuchtwerte. Wenn ich mich zwischen einer 35 kg- und einer 28 kg-Jungkuh entscheiden muss, behalte ich die mit mehr Milch“, erklärt er. Vor dem Einbau des AMS im letzten Jahr lag der Herdenschnitt bei knapp 12.000 kg Milch. „Ziel ist es, dort wieder hinzukommen“, meint Christoph. Aktuell liegt die Milchleistung bei rund 11.300 kg. Dass diese hohen Leistungen nicht im Widerspruch mit einer guten Gesundheit stehen, beweisen eine durchschnittliche Lebensleistung der Abgangskühe von 66.146 kg und Lebenstagsleistung der Abgangskühe von 22 kg Milch.

Ungewöhnlich: Der Betrieb Gossenreiter füttert am AMS zwei Leistungsgruppen mit Voll-TMR. Zwei Drittel der Kühe werden mit einer Voll-TMR, die auf ca. 38 kg Milch ausgelegt ist, versorgt, der Rest mit einer 29 kg-Milchration. „Pro Melkung bekommt jede Kuh nur 0,8 kg Kraftfutter. Das dient bei uns wirklich nur als Lockfutter“, so der Milchbauer. Die Kühe beider Gruppen treffen nur im Vorwartebereich des AMS aufeinander. Nach dem Melken werden sie zurück in ihre Herden selektiert.

Diesem ausgetüftelten Herdenmanagement und der tatkräftigen Unterstützung der ganzen Familie Gossenreiter ist dieser Erfolg im Stall zu verdanken.

Lesen Sie auch den aktuellen Fachbeitrag zur Fleckviehzucht: Fleckvieh - fit für die Zukunft

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