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"Das 'S' auf S-Budget-Butter sollte für Solidarität stehen"

„Das 'S' auf einer Handelsmarke darf nicht für Sparen am falschen Ort, sondern muss für Solidarität mit heimischen Bauernfamilien stehen", erklärte gestern Bauernbund-Präsident Georg Strasser bei einem Hintergrundgespräch zum Thema Billigbutter in Handelsmarken.

Lesezeit: 3 Minuten

Gerade die S-Budget Butter steht nur für billige Butter aus dem Ausland in Eigenmarken, in diesem Fall aus Deutschland. Strasser forderte deshalb vom gesamten Handel in Österreich mehr Entgegenkommen für unsere Bauern. Schließlich werbe dieser auch immer mit den schönen Bildern einer intakten österreichischen Landschaft.

Vorboten des Brexit schon spürbar

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Dies gelte umso mehr, da in der Milchbranche die Vorboten des Brexits bereits spürbar seien. „Die Märkte kommen unter Druck, weil Irland die Milch am EU-Festland verkaufen will. Die Zukunft der Handelsbeziehungen mit Großbritannien ist ja bekanntlich ungewiss", erklärt Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser. Als Signale dafür deutet er den Preisdruck am Milchmarkt und das Butterangebot im Handel. Strasser fordert daher den Handel sowie Gastronomie und Konsumenten dazu auf, heimischer Qualität die Treue zu halten.

Die irischen Bauern bereiten sich laut Strasser jedenfalls bereits auf einen harten Brexit vor. Sie suchen innerhalb der EU neue Märkte für ihre Agrarprodukte. Derzeit liefert Irland vor allem Rindfleisch und Milchprodukte nach Großbritannien.

Derzeit liefern die EU-Staaten jährlich etwa rund 480.000 Tonnen Käse und 90.000 Tonnen Butter nach Großbritannien. Es sei zu bezweifeln, dass dies so bleibe. Daher seien irischen Agrarproduzenten in Österreich schon aktiv. Im Lebensmitteleinzelhandel wird irische Butter angeboten. Das gelte nicht nur für das Billig-, sondern auch für das Premiumsegment, erklärte Strasser. Er befürchtet, dass bei einem harten Brexit mehr Agrarprodukte wie Butter oder Rindfleisch importiert werden. Denn die Iren werden mit ihren Agrar-Produkten im gesamten EU-Markt den Preisdruck erhöhen.

„Unsere Butter ist gut für die Umwelt“

"Österreichische Butter hat der Butter aus dem Ausland aber einiges voraus: Gentechnikfreiheit, strenge Kontrollen, kein Soja aus Übersee oder Palmöl in der Fütterung und die EU-weit geringsten Emissionswerte“, so Strasser. „Daher fordern wir alle Lebensmitteleinzelhändler auf, bei ihren Markenprodukten auf die hohe heimische Qualität zu setzen - ob im Einstiegs- oder im Hochpreissegment", richtet der Bauernbund-Präsident seine Forderung an die Handelsketten.

Der Anteil der Markenprodukte des Handels steigt, während regionale Markenprogramme vom Markt verdrängt werden. "Mehr als ein Drittel der Butter wird in Österreich unter einer Handelsmarke verkauft. Bei anderen Milchprodukten ist der Anteil und somit die Abhängigkeit der Bauern und Molkereien vom Handel noch größer", erklärt Strasser. Die Preisspanne ist in den vergangenen Jahrzehnten auseinandergeklafft. "Der Handel gewinnt, Bauern und Molkereien verlieren. Das darf so nicht weitergehen, wenn wir die heimische Landwirtschaft auch weiter haben wollen", so Strasser.

Die EU-Initiative für mehr Markttransparenz könnte mehr Licht ins Dunkel bringen. "Die Art und Weise, wie man Preise entlang der Produktionskette verteilt, soll transparenter werden. Momentan haben wir viele Grauzonen. Das Vertrauen in fairen Handel wird so untergraben", mahnt Strasser.

Mehr Transparenz in der Kennzeichnung

Transparenz fordert er auch bei der Kennzeichnung der Produktherkunft. "Wir haben das Recht zu wissen, woher unser Essen kommt. Daher muss es möglich sein, unsere Qualitätsprodukte klar zu kennzeichnen", betont der Bauernbund-Präsident. Ihm ist es wichtig, die bewährte Qualitätsstrategie weiter zu forcieren. Das Miteinander stehe dabei im Vordergrund. "Gemeinsam mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette können wir heimischen Lebensmitteln Vorrang geben, wir müssen es nur wollen. Da sehe ich auch die künftige Bundesregierung in der Verantwortung", so Strasser abschließend.

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