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Sieben Tipps zur Maisernte

Die Fehler, die zu Nacherwärmung und schimmeligen Maissilagen führen, werden häufig schon bei der Ernte gemacht. Hier die wichtigsten Tipps, damit Ihre Maissilage stabil bleibt.

Lesezeit: 4 Minuten

Unsere Autoren: Reinhard Resch (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Gerald Stögmüller (LK NÖ)

Zu spät geerntet, schlecht verdichtet, wenig Vorschub – das sind die Hauptgründe für nacherwärmte Maissilagen. Das belegen die Ergebnisse des LK-Projektes „Nacherwärmung 2021“, bei dem österreichweit 55 Maissilagen in der Risikozone bis 60 cm Tiefe beprobt und analysiert wurden. Wenn sich dort Hefen und Schimmelpilze leicht vermehren können, ist die Gefahr von Verderb besonders groß. So liegt das Risiko für Nacherwärmung bei über 80 %, wenn Silagen zu spät, d. h. mit zu hohem Trockenmasse-Gehalt (TM) geerntet wurden und nicht mehr ausreichend verdichtet werden können (siehe Übersicht).

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Bereiten Sie sich schon jetzt auf die diesjährige Maisernte vor, beobachten Sie die Abreife der Maispflanze, orga­nisieren Sie die Erntekette und planen Sie den Siliermitteleinsatz.

Hier die sieben wichtigsten Tipps, für eine top Maissilage.

1. Richtiger Erntezeitpunkt

Ernten Sie im Stadium „Mitte bis Ende Teigreife“ der Maiskörner. Der TM-Gehalt von Maissilage sollte 300 bis 380 g/kg Frischmasse betragen. Unterhalb von 300 g TM bilden sich Gärsaftverluste. Maissilagen bis 380 g TM/kg FM erzielen in der Regel ausreichende Essigsäuregehalte und damit eine gute Haltbarkeit. Über 380 g TM wird die Verdichtung immer schwieriger. Im lockeren Häckselgut können sich Hefepilze schon während der Silierung stark vermehren und die Gefahr der Nacherwärmung nach Siloöffnung steigt an.

2. Gute Häckselqualität

Mit zunehmendem TM-Gehalt muss die mittlere Partikellänge kürzer werden, um eine gute Lagerungsdichte zu erreichen. Das heißt, unter 280 g TM/kg FM ca. 10 mm und über 380 g TM 5 bis 6 mm Häcksellänge. Bester Kornaufschluss ist wichtig, ansonsten geht wertvolle Energie durch die Ausscheidung unverdauter Stärke über den Kot verloren. Kontrollieren Sie daher die Einstellung von Korncracker oder Reibplatte während der Ernte z. B. mit der Wasserkübelmethode (top agrar Österreich 10/2020).

3. Zügige Befüllung

Befüllen Sie den Silo so rasch wie möglich, in einem Zug ohne Unterbrechungen und innerhalb eines Tages. Ein leistungsstarker Maishäcksler gewährleistet zwar eine hohe Schlagkraft, allerdings muss die Futtermenge auch im Fahrsilo entsprechend verdichtet werden. Daher sollte die Abladeschichthöhe nicht höher als 15 cm sein und das Gewicht des Verdichtungsfahrzeuges mindestens ein Drittel der stündlich zugeführten Tonnage an Erntegut betragen. Ein höherer Reifendruck verbessert die Verdichtung. Unterbrechungen bei der Befüllung fördern die Hefenvermehrung und die Gefahr von Nacherwärmung!

4. Silierhilfsmittel einsetzen

Heterofermentative Milchsäurebakterien (MSB) werden in der Praxis häufig eingesetzt. Sie konnten im Nacherwärmungsprojekt 2021 den Essigsäuregehalt um durchschnittlich 4 g/kg TM anheben. Allerdings brachte das keinen merklichen Effekt gegen Schimmel! Obwohl die Hefenvermehrung durch die Beigabe von MSB im Mittel etwas verringert werden konnte, war das Risiko für Verderb deutlich höher als ohne Siliermittel. Grund dafür könnten die höhere TM-Gehalte der behandelten Maissilagen und der geringere Vorschub auf diesen Betrieben gewesen sein.

Fazit: MSB können Ernte- und Entnahmefehler nicht ausgleichen!

Eine chemische Behandlung von Silomais mit Säuren statt MSB war erfolgreicher. Trotz höherer Pilzkeimzahlen, weniger Essigsäure und einem geringeren Vorschub blieben die Maissilagen stabiler unter 20 °C. Aufgrund der hohen Kosten von Säuren ist ihr Einsatz v.a. in den oberen 60 cm interessant.

5. Sofort abdecken

Unterbinden Sie den Luftzutritt möglichst schnell, d. h. sofort nach Ende der Befüllung! Beim Flachsilo hat sich der Einsatz von Wandfolie in Kombination mit Unterziehfolie und einer neuen Abdeckfolie bewährt. Bei Befüllungsunterbrechung z. B. über Nacht sollten Sie unbedingt eine provisorische Abdeckung über den Haufen ziehen.

6. Sechs Wochen zulassen

In der Praxis werden Maissilagen meist viel zu früh geöffnet! Nach weniger als drei Wochen Gärdauer ist der Gehalt an stabilisierender Essigsäure noch zu gering, das Risiko des Verderbs durch Hefen- und Schimmelpilzvermehrung steigt. Lassen Sie die Maissilage mindestens sechs Wochen zu!

7. Vorschub einhalten

Ist der Maissilo einmal geöffnet, achten Sie darauf, die Anschnittfläche bei der Entnahme nicht aufzulockern. Um einen Verderb zu verhindern, muss der wöchentliche Vorschub im Winter 1,0 bis 1,5 m und im Sommer 2,0 bis 2,5 m betragen. Eine stabile Maissilage weist in der Oberflächenschicht bis 60 cm Tiefe weniger als 20 °C auf und sollte sich auch bis vier Tage nach der Entnahme nicht erwärmen.

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