Dass der Jänner alljährlich für einen lustlosen und ertragsschwachen Monat im Schweinejahr steht ist schon Tradition. Das sogenannte Jännerloch ist heuer zusätzlich mit extra Handikaps konfrontiert. Zum einen ist das die massive Überproduktion am EU-Binnenmarkt bei fehlendem Drittlandabsatz und die nicht enden wollende Verunsicherung durch die COVID-Pandemie.
ASP in Italien verusichert Schinkenindustrie
Und ganz aktuell kommen auch aus Italien keine guten Nachrichten. Nachdem letzte Woche tote Wildschweine 30 km nördlich von Genua gefunden wurden kam nun die Bestätigung, dass es sich dabei um ASP-infizierte Tiere handelt. In der Konsequenz ist die für ganz Europa relevante Schinkenindustrie in Italien in Sorge über mögliche Marktverwerfungen. Überhänge die aus weiten Teilen der EU an der Tagesordnung sind, dürften wohl auch noch im Rest des Jänners den Markt belasten. In Deutschland (+/- 0,00) musste die Erzeugerseite erneut eine unveränderte Notierung zur Kenntnis nehmen.
In Österreich 15 bis 20% Überhang an schlachtreifen Schweinen
Auch in Österreich gelang es abermals nicht alle zur Schlachtung gemeldeten Tiere zeitnah zu vermarkten. Die Schlachtbranche kommentiert die tendenzielle Lustlosigkeit mit einer Flaute am Fleischmarkt, die wiederum mit der Verunsicherung seitens COVID-Maßnahmen in Verbindung gebracht wird. Weiters ist die Zeit zwischen Weihnachtsurlaub und Februar im Winterfremdenverkehr eine Durststrecke, die am Bestellwesen aus den Skigebieten sichtbar wird. Das frische Angebot ist nicht drückend, aber gut ausreichend für die aktuell schwache Fleischnachfrage. Das Überhangsniveau von 15 bis 20 % dürfte sich demnach vorerst nicht ändern. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse der Preis zum 12. Mal unverändert fixiert.
Die heimische Schlachtschweine-Notierung liegt in der aktuellen Vermarktungswoche bei 1,45 €/kg (Berechnungsbasis: 1,35 €/kg) Schlachtgewicht.