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topplus Kuppelt Schaufel & Co. im Handumdrehen

Für Sie getestet: Der Schnellwechsler der Firma Mösl

Der Schnellwechsler der Firma Mösl kuppelt Hydraulikleitungen unter Druck. Und das bei fast allen gängigen Hofladern, -tracs und Traktoren. Wie die Technik in der Praxis funktioniert, haben wir getestet.

Lesezeit: 5 Minuten

Erst Mistgabel, dann Greifzange für die Rundballen und später noch die Futterschaufel. Es war der häufige Gerätewechsel, der Landwirt Thomas Mösl aus Seekirchen am Wallersee ins Grübeln brachte.

„Es muss doch eine technische Lösung geben, um die vielen verschiedenen Geräte ohne umständliche Handarbeit an den Traktor, Hoflader oder -trac anzukuppeln“, so seine Überlegung dazu vor nunmehr fast zehn Jahren. Schließlich muss man dafür ­jedes Mal auf- und absteigen und die Hydraulikanschlüsse ein- und ausstecken. Oft stehen die Schläuche unter Druck, diesen abzulassen kostet zusätzlich Zeit und Ölverlust, von den verschmierten Händen ganz abgesehen. Außerdem steigt auch niemand bei Regen, Wind und Kälte gerne vom Traktor, oder?

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Am Markt nichts verfügbar

Mösl durchkämmte das Internet nach möglichen Lösungen. Doch er fand nichts Passendes, deshalb machte sich der Tüftler selbst ans Werk. Im Jahr 2014 hatte er die Technik fertiggestellt, Mösl gab ihr den Namen „Highspeed Oil Coupler“. Den Schnellwechsler hat er im Laufe der Jahre immer noch weiter entwickelt und verbessert. Und vor allem bietet Mösl die Technik für die meisten Hoflader bzw. -trac-Modelle an.

Wir wollten wissen, wie der Schnellwechsler in der Praxis funktioniert. Den Test übernahm für uns der Betrieb Könighofer/Spitzer im oststeirischen St. Jakob im Walde. Johann und Hildegard Könighofer bewirtschaften hier einen Biomutterkuhbetrieb mit 35 Fleckviehkühen und einem Limousin-Stier auf 45 ha Grünland sowie 10 ha Forst. Auch Tochter Karina und Schwiegersohn Patrick Spitzer, die hauptberuflich beim MR Hartbergerland arbeiten, helfen am Betrieb mit.

Vielseitiger Hoflader

Eine der wichtigsten Maschinen am Betrieb ist der Hoflader, ein Weidemann 1380. Dieser wird vielseitig am Hof eingesetzt. So zum Beispiel zum jährlich mehrmaligen Ausmisten des Tiefstreulaufstalles. Oder auch zum Füttern im Stall. Hierfür ist das regelmäßige An- und Abkuppeln des Arbeitswerkzeuges notwendig. Patrick und Karina Spitzer haben sich für diese Arbeiten eine Schaufel mit Niederhaltern angeschafft. 

Ständiges Auf- und Absteigen

Karina benötigt für das Ankuppeln des Hofladers an die Schaufel nach eigener Aussage etwa ein bis zwei Minuten, ebenso lange dauert das Abkuppeln. Das beinhaltet das Ab- und Aufsteigen und das Anschließen sowie Abstecken der Hydraulikschläuche.

Diese Arbeiten kann man sich mit dem Schnellwechsler „Highspeed Oil Coupler“ von der Fa. MSW sparen. Geschäftsführer Thomas Mösl: „Mit unserem patentierten Schnellwechselsystem lassen sich hydraulische Anbauwerkzeuge schnell und komfortabel unter Druck kuppeln. Der Landwirt braucht dafür die Fahrzeugkabine nicht zu verlassen.“

Zudem hebt Mösl hervor, dass der Schnellwechsler „das Spiel zwischen Werkzeug und Aufnahme toleriert, weil die Kuppeleinheit komplett vom Arbeitsgerät an den Lader übergeben wird. Sie ist somit frei vom Arbeitsgerät. Diese kann sich frei bewegen, ohne dass eine Kraft auf die Kuppeleinheit wirkt.“ Damit werden die Kupplungen mechanisch nicht belastet.

Bevor Patrick und Karina Spitzer die Technik in der Praxis einsetzen konnten, mussten sie zunächst die vorhandene Aufnahme vom Weidemann entfernen und anschließend das Schnellwechselsystem in Position bringen und alle Bolzen wieder einfügen und sichern. Zusätzlich hat Patrick noch zwei doppelwirkende Schläuche direkt zur Schnellkupplung verlegt.

Praktische Anbaulehre

Am Arbeitsgerät mussten Sie eine Halterung für die Kuppelplatte installieren. Dafür bietet Mösl eine praktische Aufbaulehre an. „Wie die Halterung genau montiert wird, ist in der Betriebsanleitung mit Text und detaillierten Fotos genau beschrieben“, erklärt Patrick Spitzer. „Diese Arbeit kann somit jeder selbst erledigen, wenn er mit Schweißapparat und Flex umgehen kann.“ Insgesamt haben Spitzers knapp zwei Stunden für die Installation der Schnellkuppel-Technik benötigt.

Grundsätzlich ist die Aufnahme am Trägerfahrzeug ca. 50 Grad zur Aufnahmeplatte am Gerät auszurichten. Danach wird das Gerät an den dafür vorgesehenen Haken aufgenommen. Karina Spitzer dazu: „Man muss etwas schräger ankuppeln, ist aber Gewohnheitssache. Und der Papa hätte es wohl gleich wieder abgebaut, wenn es nicht gut wäre.“

Die Aufnahme erfolgt in wenigen Sekunden, indem das Auto-lock-System des Fahrzeugs an das Werkzeug ankoppelt. Es verbindet automatisch Elektro-Stecker und Hydraulik-Kupplungen miteinander. „Die funktioniert auch, wenn diese unter Druck stehen“, berichtet Karina Spitzer, die keinerlei Probleme im Umgang mit der Technik hatte. „Vor allem kann sofort weiter gearbeitet werden“, ergänzt sie.

Gut durchdachte Technik

Spitzers und Könighofers empfanden den Schnellwechsler als sehr praktisch und als gut durchdachte Technik. Auf ihrem Betrieb haben sie über einen längeren Zeitraum täglich mehrmals die Schaufel an- und abgehängt. Zweimal täglich wird gefüttert. Patrick Spitzer: Mit der Technik spart man Zeit ein und sie kann auch von Personen problemlos bedient werden, die technisch nicht so versiert sind.“ Zudem hebt Spitzer hervor, dass es keinerlei Hydraulikölverlust gibt. Während des Praxiseinsatzes auf dem Betrieb traten keinerlei Probleme mit der Technik auf.

Unterm Strich hat Spitzers die netto rund 2.000 € teure Technik also überzeugt. Laut Mösl schwankt der Preis der Schnellwechsler abhängig von den jeweiligen Maschinen von 1.500 bis 6.000 € netto. Für einen Kauf hat es bei Spitzers trotz aller positiver Kritik letztlich dennoch nicht gereicht. Denn sie betonen, dass die Vorteile des Highspeed Oil Coupler erst richtig zum Tragen kommen, „wenn man täglich viele Gerätewechsel durchführen muss“, erklärt Karina Spitzer dazu.

Bei ihrem Cousin Jakob Sobl ist dies der Fall. Er bewirtschaftet in St. Jakob zusammen mit Ehefrau Gabriela einen Betrieb mit Schafhaltung. Er hat vier Geräte, die er an seinem Hoflader nutzt. Nachdem er den Schnellwechsler bei seiner Cousine gesehen hatte, entschied er sich nach Ende des top agrar-Tests, diesen von der Firma Mösl zu kaufen. Neben der Zeitersparnis hebt Sobl hervor, dass die Geräte nun viel öfter gewechselt werden als früher. Trotzdem sei man schneller, da das richtige Werkzeug für die entsprechende Arbeit verwendet wird.“

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