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Vier Sämaschinen bei der Direktsaat von Zwischenfrüchten

Vier Sämaschinen bei der Direktsaat von Zwischenfrüchten in Getreidestoppel wurden gestern am Betrieb von Christian Schüller in Atzelsdorf an der Wild vorgeführt. Bei dem vom Verein Boden.Leben organisierten Praxistag wurde anschließend auch über die Ablagequalität diskutiert. top agrar Österreich war vor Ort und stellt die Details in Wort und Bild vor.

Lesezeit: 7 Minuten

"Seit der Getreideernte vor etwa 10 Tagen hat es ca. 70 mm geregnet", erklärte Christian Schüller zu den Witterungsverhältnissen auf seinem Vorführfeld. Für Landwirt Hans Gnauer, Obmannstellvertreter des Vereins Boden.Leben und Moderator der gestrigen Veranstaltung, waren die Verhältnisse deshalb auch nicht gerade ideal für die Direktsaat der Zwischenfrüchte. Ausgesät wurde eine Mischung aus Grob- und Feinsämereien. Das Stroh der Vorfrucht Weizen wurde vor der Saat abtransportiert.

Vorgeführt wurden die Zinkensämaschine Sprinter und Einscheiben-Direktsaatdrille Avatar von Horsch, die Direktsaatmaschine Easydrill der Firma SKY Agriculture sowie die Mulchsämaschine Spirit von Väderstad.

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Hier Details zu den einzelnen Maschinen und was Ganuer und die Beteiligten zur Ablage sagten:

Horsch Zinkensämaschine Sprinter 4 ST

Die von Veranstalter Christian Schüller vorgeführte Zinkensämaschine hat ihre Stärken vor allem in der Mulchsaat. Schüllers Maschine ist mit einem Doppeltanksystem ausgestattet. Der mehrbalkige Rahmen wird von vorauslaufenden Stützrädern / Frontpacker und dem Tandempacker getragen. Die Rahmensegmente werden separat in der Tiefe geführt. Beim Heben oder Senken wird der gesamte Rahmen bewegt. Der Saatgutbehälter fasst 5 000 Liter.

Die Säschare sind an Zinken mit Überlastsicherung angebracht. Der Auslösedruck beträgt mehr als 200 kg. Damit soll eine konstante Scharführung in der gewünschten Sätiefe auch bei problematischeren Bodentypen und -verhältnissen gewährleistet werden. Die Säschare legen die Saat­körner in Bändern ab. Ein Striegel sorgt für die Bedeckung. Abschließend wird jedes Saatband von einem Reifenpacker mit AS-Profil angedrückt. Die hartmetallbeschichteten Schare legen die Feinsämereien laut Christian Schüller in etwa 2 cm, die Grobsämereien in etwa 5 cm ab. Die Andruckkraft gibt der Landwirt mit 285 kg an.

"Unter den doch recht unebenen Verhältnisse an diesem Acker legte die Sprinter das Saatgut nicht ganz gleichmäßig ab", resümierte Gnauer nach der Überfahrt. Unterm Strich erfüllte die Maschine aber die in sie gesetzten Erwartungen.

Preis laut Besitzer Schüller: ca. 70.000 € inkl. MwSt.

Väderstad Spirit R 300 S

Für die Spirit R 300 S war "die Direktsaat heute ein Extremtest", meinte Hans Gnauer. Denn die Maschine ist an und für sich für die Mulchsaat konzipiert. Die Sämaschine ist mit Kurzscheibenegge, Packerwalze und Doppelscheiben-Säschare mit Druckrolle sowie Nachlaufstriegel ausgestattet. Grundsätzlich führt die pneumatische Drillmaschine Einebnung, Saatbettbereitung, Rückverfestigung, Säen und Andrucken in nur einer Überfahrt aus. Besitzer Hannes Mann aus Atzelsdorf erklärte u.a., dass das Abdrehen der Spirit einfach gehe und nur einmal notwendig sei.

Das Entleeren von Restsaatgut sei jedoch recht kompliziert. Den Schardruck könne er über Ipad einstellen. Mit 80 kg liegt dieser niedriger als bei den anderen hier vorgeführten Geräten. Die Sätiefe kann Mann über Clips verstellen. Auf den Zuführschläuchen vom Saattank zu den Scharen sind Sensoren angebracht, die ein akustisches Signal auslösen, wenn sich das Saatgut dem Ende entgegenneigt. Mann fuhr an diesem Tag zwei Bahnen mit und zwei ohne Vorwerkzeuge, um die Unterschiede aufzuzeigen.

Das Saatbild war nach übereinstimmender Meinung nicht optimal. Allerdings sei dies auch nicht anders zu erwarten gewesen, da es sich um keine Direktsaatmaschine handelt. Bei der Überfahrt ohne Vorwerkzeuge waren die Zwischenfrüchte nur in etwa 1 cm Tiefe zu finden, teils war unbedecktes Saatgut zu finden. Im zweiten Durchgang mit Vorwerkzeugen war die oberste Schicht wie zu erwarten besser durchmischt und das Saatgut lag im Schnitt in 1,5 cm Tiefe. Laut Gnauer war die Ablagequalität für Zwischenfrüchte aber gerade noch aktzeptabel. Unter den doch recht feuchten Bodenverhältnissen sollte die Gründecke problemlos aufgehen.

Preis der Spirit (inkl. MwSt.)laut Landwirt Mann: 55.000 €.

Horsch Einscheiben-Direktsaatmaschine Avatar 3.16 SD

Ebenfalls in Atzelsdorf dabei war die Direktsaatmaschine Avatar von Horsch. Besitzer ist Andreas Witzmann aus Waidhofen an der Thaya. Vertrieben wird Horsch in dieser Region von der Fa. Widhalm Landtechnik aus Göpfritz an der Wild. Mitarbeiter Patrick Pfeiffer stellte die Maschine an diesem Tag auch vor.

"Wir zeigen hier die 1. Avatar mit Dreitanksystem in Österreich", erklärte er. Am Betrieb Witzmann ist sie seit März dieses Jahres im Einsatz. Die 3 m-Maschine ist mit einem 3 Tanksystem mit 3 Dosierern ausgestattet, der Antrieb erfolgt jeweils elektrisch. Insgesamt stehen 3800 l Tankinhalt zur Verfügung, Verhältnis 60/30/10, sagte Pfeiffer.

Im Unterschied zur Sprinter handelt es sich um eine Direktsaatmaschine mit Scheibenschartechnik, um bei der Aussaat möglichst wenig Boden zu bewegen. Die Maschine hat einen zweibalkigen Aufbau mit einem Reihenabstand von 16,8 cm. Die Säschare mit einem Durchmesser von 48 cm legen das Saatgut je nach Größe in unterschiedlicher Ablagetiefe ab. Die Einscheibenschare sind mit einer Tiefenführungsrolle ausgestattet, dahinter läuft der Säschuh mit Andruckrolle. Der hydraulische verstellbare Schardruck von max. 350 kg je Schar soll laut Pfeiffer unter allen Aussaatbedingungen für eine exakte Ablage sorgen.

Die Zwischenfrüchte sollten von der Avatar in 4 cm (Grobsämereien) bzw. in 2 cm (Feinsämereien) abgelegt werden. Nach der Überfahrt taten sich Hans Gnauer und anderen Teilnehmer der Veranstaltung allerdings etwas schwer bei der Suche in den Saatreihen. Feinsämereien konnten zwar teils entdeckt werden, die Großsämereien jedoch kaum. Dies ist laut Besitzer Andreas Witzmann nicht verwunderlich. "Das Saatgut wird durch die Schließrolle immer etwa 2 cm seitlich versetzt abgelegt. In der Saatrille ist es deshalb kaum zu finden. Witzmann hat die Maschine heuer ebenfalls bereits bei der Zwischenfruchtsaat in die Stoppel eingesetzt. Ganz wichtig ist es laut dem Landwirt, das Saatgut etwas tiefer als sonst üblich abzulegen. Feinsämereien legt er z.B. in 3 bis 4 cm Tiefe ab. "Sonst kann es sein, dass Stroh in den Säschlitz gerät und der Aufgang nicht optimal ist", erklärt Witzmann. Er will jedenfalls künftig weiter viel mit der neuen Direktsaatmaschine ausprobieren: "Die Maschine kann zweifellos sehr viel, aber es fehlen halt die Erfahrungen." Künftig will Witzmann die Direktsaat auch für andere Betriebe in Lohn anbieten.

Preis der Avatar laut Witzmann: Knapp 70.000 € (inkl. MwSt.)

SKY Agriculture Easydrill HD

Schließlich stellte Hans Gnauer seine mit zwei weiteren Landwirten gemeinsam gekaufte Easydrill mit 4 m Arbeitsbreite vor. Mit 6.500 kg ist es die schwerste vorgeführte Maschine gewesen.

Bei der aus Frankreich kommenden Sämaschine sind die Räder vorne an der Maschine, das Scheibenschar sowie die Andruckrollen hinten als Tandem-Säelement verbunden. So soll die Drillmaschine Bodenunebenheiten ausgleichen, ohne die Ablagetiefe des Saatguts zu verändern. Der Druck lässt sich zwischen Vorderrädern und Andruckrolle hydraulisch verlagern.

Auch sie kommt mit verschiedenen Saatgutgrößen und sogar Dünger zurecht. Sie hat ein Feinsärad für kleine Saatkörner und ein Nockenrad für größere. Die Abdrehprobe führt sie automatisch durch und meldet das Ergebnis auf dem Display in der Kabine.

Die zwei Tanks fassen 1650 l (vorne) sowie 1250 l (hinten), ein dritter Tank mit 120 l ist zusätzlich vorhanden. Die beiden Haupttanks können kombiniert oder separat verwendet werden.

Gnauer hat die Ablagetiefen an diesem Tag auf 5 cm (Ackerbohnen) und 2,5 cm (Feinsämereien ) eingestellt. An der Easy Drill ist der Andruck von 0 auf 250 kg über die auf dem hydraulischen Zylinder angebrachten Clips einstellbar.

Die Arbeitsqualität wurde von Gnauer und den übrigen Teilnehmern unter den gegebenen Verhältnissen als gut beurteilt. Die Feinsämereien lagen wie geplant in etwa 2,5 cm Tiefe. Bei den Ackerbohnen dauerte es zwar einige Zeit, bis sie gefunden wurden. Aber auch sie lagen in der angestrebten Tiefe von etwas 5 cm. Gnauer merkte aber an, dass "die Verhälnisse für die Maschine normalerweise zu nass waren."

Preis der Easydrill laut Gnauer: 105.000 € (inkl. MwSt.)

Wie sich der Aufgang der Zwischenfrüchte entwickelt, darüber will Veranstalter Christian Schüller in den kommenden Wochen mit Fotos auf der Homepage von www.bodenistleben.at berichten.

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