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Thema des Monats

Höchstes Gut Ernährungssicherheit

„Angesichts einer drohenden Lebensmittelknappheit muss die GAP auf den Prüfstand.“

Lesezeit: 3 Minuten

Kein Tag vergeht seit dem Ausbruch des unsäglichen Krieges, an dem unsere Gedanken nicht bei den Menschen in der Ukraine sind, die so viel Leid erfahren müssen. Ihnen gilt unsere ganze Solidarität.

Als eine Konsequenz führt dieser Krieg uns allen auch mehr als deutlich vor ­Augen, wie wichtig die weltweite ­Versorgungssicherung ist. Aus diesem Grund hat die EU-Kommission für heuer zunächst einmal den Anbau aller ­Ackerkulturen auf Bracheflächen ­zugelassen. Zudem sollen Bäuerinnen und Bauern in der EU mit knapp 500 Mio. € unterstützt werden. So soll sichergestellt werden, dass sich steigende Preise etwa für Dünger und Sprit nicht auf die ­Ernährungssicherheit auswirken.

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Vielen Landwirten und Interessen­vertretern greift dies zu kurz, um die ­Ernährung langfristig zu sichern. Deshalb fordern sie die verantwortlichen Politiker auf, die neue GAP noch einmal zu überdenken. Dabei führen sie u. a. eine Abkehr von der ab 2023 geltenden Pflicht zur pauschalen Stilllegung von 4 % der ­landwirtschaftlichen Nutzflächen ins Feld. Diese Flächen machen EU-weit über 4 Mio. ha aus. In Österreich wären es etwa 9 000 ha, die zusätzlich ohne Einschränkungen genutzt werden könnten.

Auf den Prüfstand gehören nach ­Meinung vieler aber auch weitere Eckpunkte der geplanten GAP. Nicht zuletzt gilt dies für die „Farm-to-Fork“-Strategie. So sind sich Experten einig, dass ein 50%iger Rückgang des Pflanzenschutzeinsatzes etwa 20 % weniger Ertrag bedeutet. Und 20 % weniger Dünger hieße eine um ­weitere ca. 10 % verringerte Produktion. ­Einen Vorgeschmack darauf werden wir heuer schon anhand der aus dem Ruder geratenen Situation am Düngermarkt ­bekommen.

Aber es gibt auch andere Meinungen dazu: NGOs und grüne Politiker vermuten hier unter dem Vorwand der „­Versorgungssicherheit“ den Versuch der Agrar­industrie, den Green Deal zu ­schwächen. Von einer Versorgungskrise bei Lebensmitteln könne nicht die Rede sein. Schließlich dienten nur 20 % des in der EU produ­zierten Getreides der ­Ernährung der Menschen in Europa.

Die Wahrheit dürfte wie so oft in der Mitte liegen. Angesichts eines sich ­verschärfenden Klimawandels sollte beim Green Deal nicht gleich der „Rückwärtsgang“ eingelegt werden. Sondern es gilt, künftig die richtige Balance zwischen ­Ertrags- und ­damit Ernährungssicherung sowie der notwendigen Nachhaltigkeit zu finden.

Und eines sei beim Thema Versorgungs­sicherheit auch noch angemerkt: Wann, wenn nicht spätestens jetzt, ist es an der Zeit, dem Bodenverbrauch endlich ­ernsthaft ­Einhalt zu gebieten? Es dürfen nicht länger beste Flächen für diverse Betriebs­ansiede­lungen verbraucht werden, gleichzeitig sollen schlechte Flächen für die ­Primärproduktion verwendet werden. ­Vorschlag: Die Bebauung auf Bundesebene regeln und landwirtschaftliche Vorrang­flächen auszeichnen. Da ja ­derzeit landauf, landab von einer Zeitenwende gesprochen wird, sollte diese auf alle Fälle beim ­Bodenverbrauch endlich kommen!

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