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Auszeichnung

Steirische Hofheldinnen 2022 gekürt

Die Landwirtschaftskammer Steiermark stärkt mit der Kür der „Hofheldinnen 2022“ das weibliche Unternehmertum in der Landwirtschaft.

Lesezeit: 6 Minuten

"Wir stellen die außergewöhnlichen Leistungen der Bäuerinnen, die jeden Tag mit vollem Einsatz, enormem Fleiß und hoher Kompetenz mit der Erzeugung von nachhaltigen regionalen Lebensmitteln wirtschaftlich erfolgreich sind, ins Licht der Öffentlichkeit“, betonte Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein bei der allerersten Präsentation der Hofheldinnen. Als innovative Trendsetterinnen, Managerinnen zwischen Tradition und Moderne sowie zukunftsorientierte mutige Einsteigerinnen, ist es für die bäuerlichen Unternehmerinnen eine Selbstverständlichkeit, auch die großen Zukunftsthemen wie Klimaschutz oder Tierwohl anzupacken.

Gleichzeitig halten sie aber auch mit viel Engagement und Begeisterung Traditionen rund um Landwirtschaft, Familie und dörfliches Leben hoch. Genau deshalb kürt die steirische Landwirtschaftskammer diese Hofheldinnen.

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Bereits ein Drittel der Höfe in Frauenhand

"Die starke Kraft der Bäuerinnen zeigt sich nicht zuletzt darin, dass mittlerweile rund ein Drittel der Höfe von Frauen geführt werden“, freut sich Landesbäuerin Viktoria Brandner über das hohe Engagement der mehr als 30.000 Frauen in der steirischen Landwirtschaft. Und weiter: "Damit dieser Trend weiterhin anhält, wollen wir insbesondere die unternehmerischen Fähigkeiten und Leistungen unserer Bäuerinnen weiter stärken.“

Zusätzlich soll die Wahl zur bäuerlichen Unternehmerin auch mit landläufigen Klischees im Zusammenhang mit dem Bäuerinnenleben aufräumen und zeigen, dass die Bäuerinnen heute innovative, bestens ausgebildete und entscheidungskräftige Frauen sind, die die Zukunft der Bauernhöfe und den ländlichen Raum entscheidend prägen.

Mehrwert durch zukunftsfitte Landwirtschaft

"Die Bäuerinnen, insbesondere auch die jungen Frauen auf den Bauernhöfen, haben einen besonders innovativen Zugang zur Landwirtschaft“, betont Kammerdirektor Werner Brugner. Und weiter: "Sie leisten einen entscheidenden Betrag für eine nachhaltige, zukunftsfitte Landwirtschaft und schaffen durch die Herstellung von regionalen Lebensmitteln höchster Qualität einen beachtenswerten Mehrwert für die Gesellschaft, die Wirtschaft und für unser Klima.“

Die Hofheldinnen wurden in zwei Kategorien gekürt: Urproduktion und Diversifizierung:

Kategorie Diversifizierung, Platz 1: Elisabeth Wild (Urlaub am Bauernhof-Betrieb, Passail)

“Sie schepft auf unserem Betrieb wie eine Wilde, managt die Familie mit drei Kindern, Haus und Hof, bindet Nachbarn und Dorfbewohner ein und hilft eifrig mit, den Tourismus im Naturpark Almenland sowie in Passail weiterzuentwickeln“, schwärmt ihr Mann Jakob, der seine Frau ohne deren Wissen als Kandidatin für die Hofheldin 2022 ins Rennen geschickt hat. Durch das Engagement und unternehmerische Geschick von Elisabeth Wild ist es auch möglich, dass der Nebenerwerbsbetrieb nun im Vollerwerb geführt werden kann und der Miniponyhof Wild zu einer weithin bekannten Attraktion geworden ist.

Platz 2: Roswitha Zierler, 32 Jahre, Alpaka- und Alpbee-Bienenzucht, Passail

Es waren zwei sehr konträre Leidenschaften, aus denen vor acht Jahren der Familienbetrieb Alpbee, eine Alpaka- und Bienenzucht, hervorgegangen ist. Roswitha Zierler hatte ihr Herz ganz an die gutmütigen Alpakas verloren, ihr Lebensgefährte Peter an die Bienen. Daraus entwickelten sie einen neuen Betrieb, der traditionelle Landwirtschaft mit innovativen Ideen und Vermarktungsmöglichkeiten verbindet. Roswitha Zierler hat für ihre Alpakas mittlerweile bereits viele Auszeichnungen erhalten und sehrt gute Platzierungen bei Zucht-Wettbewerben erzielt. Sie stellt auch unterschiedliche Wollprodukte her, von Schuheinlagen und Yogamatten bis zu Pölstern und Strickwolle, die es ab Hof, in verschiedenen Bauernläden aber auch über den Onlineshop zu erwerben gibt.Und weil sie stets offen für Neues und Innovatives ist, wird seit dem Vorjahr auch ein Erntekisterl mit frischem Gemüse angeboten. Gasthäuser aus der Region werden mit dem hochwertigen Gemüse direkt beliefert.

Platz 3: Michaela Friedl, 45 Jahre, Pilzzucht und Pilzprodukte-Produktion, St. Stefan/Rosental

Um als Quereinsteigerin mit einem Nischenprodukt derart erfolgreich sein zu können wie es Michaela Friedl ist, braucht es neben Leidenschaft und Mut vor allem auch viel fachliches Know-how und unternehmerisches Geschick. Die gelernte Diätologin hat bereits neben ihrem Studium mit der Zucht von Austernseitlingen begonnen. Kurz vor dem ersten Lockdown startete sie dann mit dem Verkauf ihrer ersten Pilze. Mit “Vertical Farming“ im alten Schweinestall, gelebter Kreislaufwirtschaft, Produktionsveredelung mit wissenschaftlicher Begleitung und Wissensvermittlung geht sie seither einen unüblichen und vielschichtigen Weg in der Landwirtschaft. Ihre “GutBehütetPilzmanufkatur“ ist mittlerweile weit über die Grenzen der Steiermark hinaus bekannt, es wurde ein Hofladen errichtet und das Sortiment wurde auf sechs verschiedene Pilzsorten und verschiedene Pilzprodukte wie Sugo, Aufstriche oder Risotto erweitert.

Kategorie Urproduktion

Hier kam es zu einem Kopf an Kopf-Rennen; letztlich vergab die Jury zwei erste Plätze!

Platz 1: Karin Jöchlinger, Milchviehbetrieb und Milchproduktion, St. Michael

Sie hat an der Höheren Lehranstalt für Land- und Ernährungswissenschaft in Graz Eggenberg maturiert, ist Mutter von vier Kindern und betreibt mit ihrem Mann einen Milchviehbetrieb mit insgesamt 60 Tieren. Bevor sie ganz in den Betrieb eingestiegen ist hat Karin Jöchlinger als Zustellerin bei der Post gearbeitet. Dann hat sie am Hof ihre eigene “Firma“ gegründet und produziert hochwertige Milchprodukte wie Joghurt, Frischkäse oder Topfen und beliefert Geschäfte in der Region mit diesen naturbelassenen Milchprodukten.

Platz 1: Heidi Hirn, Milchviehbetrieb und Rinderzüchterin, Trofaiach

Bei der Vollblutbäuerin hat es sich schon im Kindesalter herauskristallisiert, dass sie den elterlichen Hof einmal übernehmen wird. Sie hat eine klassische Ausbildung abgeschlossen, die landwirtschaftliche Fachschule für Ernährungswissenschaft am Grabnerhof und anschließend den Facharbeiterlehrgang in Graz absolviert. Heidi Hirn ist mit der Tierzucht in eine absolute Männerdomäne eingedrungen. 2011 wurde ein neuer tierfreundlicher Rinderstall gebaut. Den Tierbestand hat sie von 20 Milchkühen und 40 Stück Jungvieh im Jahr 2005 auf 50 Milchkühe und 60 Stück weibliche Nachzucht erweitert. Neben der Milchproduktion hat sich Heidi Hirn auch auf die Zucht und den Verkauf von Jungkühen spezialisiert, die auf Versteigerungen verkauft werden - auch eine Männerdomäne! Ihr Mann Hermann ist LKW-Fahrer, unterstützt sie aber so oft es nur geht.

Platz 3: Martina Gruber, Legehennenbetrieb, Schafhaltung und Direktvermarktung Stattegg

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt - ein Spruch der wie für Martina Gruber geschrieben scheint. Denn nach der Matura war ihr Plan eigentlich Veterinärmedizin zu studieren. Die finanziellen Mittel reichten dafür jedoch nicht, so entschied sie sich für Mikrobiologie in Graz. Gleich zu Studienbeginn lernte sie ihren Mann kennen und blad schon wurden Pläne für die Landwirtschaft geschmiedet. Das Studium wurde ad acta gelegt, stattdessen widmete sie sich voll und ganz dem Betrieb, wo es mittlerweile 8.000 Freilandhühner, 120 Mutterschafe, 30 Hektar Wald, eine Nudelproduktion und eine Großfamilie zu betreuen gilt. Beim Zertifikatslehrgang “Agrar-Marketing“, der in Kooperation von LFI und Karl-Franzens-Universität angeboten wurde, holte sich Martina Gruber das Rüstzeug, um ihre selbstgemachten Teigwaren professionell vermarkten zu können. Eine Investition die sich mehr als gelohnt hat. Neben herkömmlichen Nudelsorten bietet die innovative Bäuerin auch Bauernhoftiere oder Traktoren aus Nudelteig an, es gibt Flower-Power- und sogar Weihnachtsnudeln. Besonders stolz ist die kreative Bäuerin auf ihre Grazer Uhrturm-Nudeln, die bei Touristen reißenden Absatz finden.

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