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Berglandmilch misst Clostridiengehalt

Warum untersucht die Berglandmilch in Tirol und der Steiermark stichprobenartig die Milch auf Clostridien? Was passiert, wenn man die Zielwerte nicht einhält? Das haben wir Georg Lehner, Leiter der Rohmilchdisposition der Berglandmilch gefragt.

Lesezeit: 2 Minuten

In der letzten Zeit erhielten Berglandmilch-Lieferanten in Tirol und der Steiermark Ergebnisse einer Clostridien-Untersuchung ihrer Milch aufs Handy. Wie müssen sie die Zahl interpretieren?

Lehner: Bei unseren Heumilch-Lieferanten ist der Clostridien-Wert ein Bezahlfaktor. Liegt der Wert über 200 kBE, verliert der Bauer die S-Klasse und über 1 000 kBE den Heumilchzuschlag, da wir die Milch nicht mehr als Heumilch verwerten können. In Silage findet man generell höhere Clostridiengehalte als im Heu. Hier sollte der Wert unter 2 000 kBE liegen.

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Warum ist der Wert für die Molkerei so wichtig?

Lehner: Clostridien sind buttersäurebildende Sporen. Diese werden mit der Pasteurisierung der Milch zwar reduziert, aber nie ganz entfernt. Wird ein Käse länger als sechs Monate gelagert, kann es passieren, dass sich die Clostridien im Käse vermehren. Es kommt zu Fehlgärungen, der Käse geht hoch. Die schlechten Futterqualitäten aus 2018 mit einem hohen Erdanteil führten dazu, dass wir Ende 2019 Probleme bei den länger gereiften Käsesorten bekamen. Daher starteten wir in diesem Jahr das Clostridien-Monitoring.

Was sind die Ursachen für hohe Clostridien-Werte in der Milch?

Lehner: Ist Grundfutter mit Sporen kontaminiert, passieren diese die Mägen der Kuh und befinden sich folglich konzentriert im Kot. Dieser haftet auf den Zitzen und im Strichkanal und verunreinigt während des Melkens die Milch.

Welche Bauern betrifft die Untersuchung?

Lehner: Die Untersuchungen laufen stichprobenartig in Tirol und der Steiermark. Dort werden mit Bergkäse und Hartkäse zwei Sorten hergestellt, die bis zu 12 Monate reifen. Dagegen lagert der in Oberösterreich produzierte Käse wie z.B. der Bergbaron, meist nur zwei bis drei Monate, wodurch Clostridien weniger zum Problem werden können.

Wer wurde beprobt?

Lehner: In Tirol haben wir rund 100 Silage-Betriebe mit tendenziell größeren Milchmengen untersucht. In der Steiermark wurden rund 250 Lieferanten informiert.

Was passiert, wenn man die Zielwerte nicht einhält?

Lehner: Vorerst nichts. Für uns ist interessant, ob es in einer bestimmten Region oder in einem Milchzug vermehrt hohe Clostridien-Werte gibt. Ist das der Fall, sprechen wir die Landwirte an und versuchen das Problem mit unseren Hofberatern in den Griff zu bekommen. Den größten Einfluss haben eine gute Futterqualität, saubere Lauf- und Liegeflächen sowie Euterhygiene beim Melken.

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