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IBR in Tirol: Schlimmeres verhindert

Der Eintrag der Rinderseuche in einen Tiroler Betrieb wurde rechtzeitig erkannt und eine Ausbreitung gestoppt. Dr. Josef ­Kössler, Landes­veterinär­direktor Tirol, erklärt, was genau passiert ist.

Lesezeit: 2 Minuten

Im November wurde in einem Milchviehbetrieb im Bezirk ­Innsbruck-Land die Rinder­seuche IBR/IPV festgestellt. Wie kam es dazu?

Kössler: Bei einer Stichprobenkontrolle bei drei im Oktober aus Deutschland importierten Rindern reagierten zwei der Tiere positiv auf IBR/IPV. Anschließend untersuchten wir den gesamten Bestand des Milchviehbetriebes. Fast alle untersuchten Rinder wiesen Antikörper auf IBR/IPV auf. Sie waren damit ­Virusträger und konnten das ­Virus weiterverbreiten.

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Was passierte dann?

Kössler: Der gesamte Tierbestand, ca. 200 Rinder, muss geschlachtet werden. Trotz einer Entschädigung ist das ein schwerer Schlag für die Bauernfamilie. Nach der Räumung wird der Stall gereinigt und desinfiziert. Dann können wieder neue ­Rinder eingestellt werden.

Gibt es weitere ­betroffene ­Betriebe?

Kössler: Beim Seuchenbetrieb handelt es sich um keinen Zuchtbetrieb. Daher gibt es nur drei direkte Kontaktbetriebe. In diesen Betrieben wurden die Rinder mittels Einzeltierblutproben ­untersucht. Die Jungrinder des ­Seuchenbetriebs befanden sich jedoch auf einem Aufzuchtbetrieb mit 150 Tieren. Dieser hatte im Sommer 2021 vier Almen ­be­stoßen. Daher waren zusätzlich 78 Rinderhalter als indirekte Kontaktbetriebe von vorläufigen Tierverkehrssperren betroffen. Bei diesen indirekten Kontakt­beständen wurden Tankmilchproben auf IBR/IPV untersucht. In keiner der untersuchten Proben wurden Hinweise auf eine IBR/IPV-Verseuchung festgestellt.

Wie kann man eine ­Einschleppung verhindern?

Kössler: Neben Österreich sind nur Deutschland, Skandinavien, die Provinz Bozen und die ­Region Aosta in Italien sowie Tschechien und die Schweiz amtlich anerkannt frei von IBR/IPV. Das bringt Erleichterungen im Viehverkehr. Eine Quarantäne ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Ich rate aber allen Rinderhaltern, die Tiere aus dem Ausland zukaufen, eine ­Zugangsquarantäne einzuhalten. Sie sollten die Rinder bis zum Abschluss der Zugangsuntersuchungen getrennt vom übrigen Rinderbestand in einem eigenen Stall halten.

Wie gefährlich ist IBR/IPV?

Kössler: Die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis bzw. Infektiöse Pustulöse Vulvovaginitis wird durch Herpesviren hervorgerufen. Infizierte Rinder haben Fieber, Nase- und Augenausfluss und neigen zu Aborten. Die Tiere bleiben lebenslang Virusträger, bei Stress kann die Krankheit jederzeit wieder ausbrechen. Für Menschen ist IBR/IPV ungefährlich. Es gibt keine Auswirkungen auf Milch und Fleisch.

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