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Höhenflug

Sojabohnenpreise erreichen bereits 630 €/t

Der Preis für GVO-freien, heimischen Soja ist durch die Nachfrage nach GVO-freier Fütterung um 20% gestiegen und erreicht bereits 630 €/t. Aufgrund des hohen Preisniveaus und der extrem gestiegenen Düngerpreise wird der Sojaanbau heuer noch interessanter, meinen die Experten von der AMA.

Lesezeit: 4 Minuten

Aus diesen Sojaschrotnotierungen leiten sich erhöhte Preise für inländische Sojabohnen von 630 EUR/t (Produktenbörse Wien, 02.02.2022) ab. Das ergibt ein Preisplus für Sojabohnen von 20% zum bereits erhöhten Vorjahrespreis und ein Plus von 94% zum Niveau vor zwei Jahren.

Der Preis für GVO-veränderten Sojaschrot leitet sich zeitversetzt von den Vorgaben in Chicago ab. Der Kurs an der Wiener Produktenbörse für GVO-veränderten Sojaschrot mit min. 44 % Rohprotein (Proteingehalt vorwiegend für die Schweinemast) liegt dementsprechend mit 505 EUR/t auf dem höchsten Niveau seit 2013. GVO-veränderten Sojaschrot mit min. 49 % Rohprotein (Proteingehalt vorwiegend für die Geflügelmast) liegt mit 530 EUR/t ebenfalls auf seinem 9-Jahreshoch in Wien.

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Mehr oder weniger unabhängig von den volatilen Entwicklungen der Preise für GVO-Sojaschrot, bewegt sich der Preis für GVO-freien Sojaschrot aus inländischen Sojabohnen (min.45% RP). Jene Notierung stieg in Wien im Jänner 2021 auf das doppelte Niveau der Vorjahre, da die Nachfrage nach GVO-freien Eiweißquellen in Österreich und der EU anstieg. Aktuell notiert GVO-freier Sojaschrot (min.45% RP) mit 655 EUR/t. Entsprechend dieser Nachfrage nach GVO-freien Eiweißquellen verdoppelte sich auch der Preis für Rapsschrot zum Vorjahr (400 EUR/t am 02.02.2022).

Der heimische Sojamarkt teilt sich in drei Produkte: Erstens der Markt für GVO-veränderten Sojaschrot (aus Sojabohnen aus Übersee), zweitens der Markt für GVO-freien Sojaschrot – für zertifiziert GVO-freie Fütterung, wie es in Österreich bei immer mehr tierischen Erzeugnissen der Fall ist – und drittens (heimische, GVO-freie) Sojabohnen welche zur Herstellung des GVO-freien Sojaschrotes sowie zur Herstellung von Sojaprodukten für die menschliche Ernährung (Tofu, Sojadrinks, etc.) verwendet werden.

Neben den erhöhten Produktpreisen für jene Kultur spricht auch die massive Preiserhöhung der Stickstoffdüngemittel für eine Ausdehnung jener Kultur im Frühjahrsanbau 2022, da Sojabohnen als Leguminosen keine Stickstoffdüngung benötigen.

Sojaanbaufläche steigt in Österreich

Österreich weist 2021 mit 75.786 ha Sojabohnen die fünftgrößte Sojafläche der EU-27 auf. 2021 wurden in Österreich 7.266 ha Sojabohnen mehr als im Vorjahr ausgesät. Vergleicht man das aktuelle Flächenausmaß mit dem Jahr 2008, so ergibt sich ein Zuwachs um 57.491 ha bzw. eine Vervierfachung.

Die Hektarerträge von Sojabohnen schnitten 2021 im Hauptanbaugebiet Burgenland (vornehmlich Südburgenland in den Bezirken Oberwart und Güssing) schlechter als im Mittel ab. Das einerseits kalte Frühjahr verzögerte den Auflauf dieser wärmeliebenden Hülsenfrucht, während andererseits die Trocken- und Hitzephase im Juni und Juli zu einem geringen konventionellen Ertrag von nur 29,1 dt/ha führten. In Niederösterreich – dem Bundesland mit der zweitgrößten Sojabohnenfläche – wurden 35,5 dt/ha geerntet, wodurch das Vorjahresergebnis von 30,5 dt/ha deutlich übertroffen wurde. Der österreichweite Sojabohnenertrag liegt somit konventionell mit 32,0 dt/ha über dem Vorjahr (31,3 dt/ha).

Trockenheit in Südamerika treibt Sojapreise nach oben

Die internationalen Sojabohnennotierungen steigen seit November durch die Trockenheit in Südamerika kräftig an. Die aktuelle Sojabohnennotierung an der Leitbörse in Chicago liegt mit umgerechnet 509,37 EUR/t (Schlusskurs 07.02.2022, März-Kontrakt) um 20% über dem bereits überdurchschnittlich hohen Kurs vor einem Jahr und um 72% über dem Niveau vor zwei Jahren. Hauptgrund hierfür ist die massive Trockenheit in Brasilien und Argentinien. Die Niederschlagsmengen sind um 60 bis 70 % geringer als im Mittel und die Temperaturen sind überdurchschnittlich hoch. Diverse private Marktteilnehmer schätzen die Sojaernte Südamerikas noch geringer als im aktuellen Jänner-WASDE-Bericht des USDAs. Angetrieben von düsteren Ernteerwartungen laufen auch die Sojaexporte Richtung China reger als in der Vergangenheit. Die weltweite Sojaernte 2021/2022 liegt mit 372,56 Mio. t über dem Vorjahr (366,23 Mio. t), jedoch stieg der Verbrauch von 377,03 kräftig über das Vorjahr (362,83 Mio. t).

Patrick Herz, Agrarmarkt Austria (AMA)

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