Wie schon in der vergangenen Woche steigen die Schlachtrinderpreise sowohl in Deutschland als auch in Österreich weiter. Die vorhandenen Mengen fallen in allen Bereichen knapp aus. In Deutschland wird berichtet, dass vermehrt Tiere zurückgehalten werden, um von weiteren Preisanstiegen profitieren zu können. Betroffen davon sind sowohl weibliche als auch männliche Schlachtrinder. Zugleich gibt es aber auch wenig Widerstand vonseiten der Schlachtunternehmen gegen die steigenden Notierungen. Zwar fordern immer mehr Beteiligte ein Ende der steigenden Preise, dennoch werden die Aufschläge auch durchwegs bezahlt.
Gute Nachfrage des Großhandels
In Österreich liegt das Angebot bei Jungstieren auf einem für die Jahreszeit normalen Niveau. Dem stehen ein leicht stagnierender Bedarf des Lebensmitteleinzelhandels und eine nach wie vor gute Nachfrage vonseiten des Großhandels gegenüber. Dies ist laut Rinderbörse ein Zeichen, dass auch im Bereich Tourismus die Flaute, die durch die COVID-19-Krise ausgelöst wurde, überwunden wird. Der Einzelhandel setzt mittlerweile Aktionen bei Rindfleisch aus. Die Preise für Jungstiere tendieren nach oben.
Im Schlachtkuhbereich herrscht durch das sehr knappe Angebot und eine sehr rege Nachfrage vor allem im Verarbeitungsbereich und im Export nach wie vor eine sehr positive Marktstimmung. Auch hier legen die Notierungen nochmals zu. Generell gilt, dass sich in Europa die Rinderpreise derzeit auf einem sehr hohen Niveau befinden und für diese Jahreszeit untypische Steigerungen erreicht werden konnten. Inwieweit diese Preisanhebungen die nächsten Wochen noch weitergehen, bleibt abzuwarten. Im Schlachtkälberbereich bleiben die Erlöse gegenüber der Vorwoche stabil.
Die Österreichische Rinderbörse rechnet diese Woche bei der Vermarktung von Jungstieren der Handelsklasse R2/3 mit einem erneut höheren Preis von 4,25 Euro/kg Schlachtgewicht. Für Kalbinnen werden nunmehr 3,72 Euro/kg erwartet. Die Notierung für Schlachtkühe steigt auf 3,15 Euro, während sie bei Schlachtkälbern mit 5,85 Euro stabil bleibt. Die angegebenen Basispreise sind Bauernauszahlungspreise ohne Berücksichtigung von Qualitäts- und Mengenzuschlägen.